Art Pop • Indie Rock • Orchestral Pop
(37:34; Digital; Matador Records/Beggars Group; 05.09.2025)
Sieben Jahre sind vergangen, seit es von David Byrne eine Soloveröffentlichung gab. Möglicherweise sind da auch die eigenen Erwartungen hoch. Die Plattenfirma scheint es zumindest verdammt ernst zu meinen, wenn sie einem einen knapp sieben DIN-A4-Seiten langen Promo-Text zuschickt. Vorliegend ist ein Album bestehend aus zwölf Songs, von denen keiner vier Minuten Spielzeit überschreitet; im Schnitt ist kein Song länger als drei Minuten. Kurz und knackig das Ganze.
David Byrne hat ein hochkarätiges Team um sich versammelt, um
rudimentäre Songs, bei denen ich mit Akustikgitarre
über einen programmierten Loop oder Beat sang
in ein Album zu verwandeln. Produziert wurde das Album von Kid Harpoon (aka Tom Hull) und mit Hilfe des Ghost Train Orchestra wurden die Songs um u. a. Percussions, Streicher und Bläser erweitert. Das tut den Songs sehr gut, denn dadurch entsteht ein viel breiteres akustisches Spektrum.
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Der Song 'The Avant Garde' sticht heraus. Während der Vers skurriler auch von Mr. Bungle nicht hätte sein können, ist der Beatles-ähnliche Refrain so bodenständig, dass Beides zusammen eine tolle Mischung ergibt. Da macht sich der Einsatz eines Orchesters sehr gut bemerkbar, denn mit einer so breiten Palette an Instrumenten – vor allem, wenn sie so fein eingesetzt werden – hat man eine sehr große klangliche Vielfalt zur Verfügung. Das wird auf dem gesamten Album auch rege genutzt. Immer wieder wird durch das eingesetzte Orchester ein eher simpler Song zu einem Klangerlebnis.
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Dann gibt es aber auch Songs wie 'A Door Called No'. Ich zitiere:
I went to the place, where I was told I should go, but when I got there, there was a door called No.
Selbst nach mehrmaligem Hören bin ich mir nicht sicher, ob das als humoristische Einlage in Anlehnung an Fips Asmussen gemeint ist oder textlich eine tiefere Bedeutung vorliegt. Eine Western-/Akustikgitarre, sehr feinfühlig begleitet von besagtem Orchester, das mit Hilfe von zusätzlichen Slide-Gitarren und Streichern dem Song eine gewisse Ernsthaftigkeit verleiht. Es verwundert dann aber auch nicht im Geringsten, wenn folgende „überraschende“ Kehrtwendung folgt:
Then I met a girl, She gave me a kiss, I discovered a world, where the door says Yes.
Um welche Phase seines Lebens sich der Song 'My Apartment Is My Friend' dreht, muss nicht weiter ausgeführt werden. Die musikalische Begleitung dazu ist aber mehr als phantastisch. Da wird wirklich jedes Register des Orchesters eingesetzt und der ganze Song ist ein Paradebeispiel für Dynamik, sowohl rhythmisch als auch akustisch. Textlich hingegen ist das alles sehr durchschaubar.
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Es fällt auch bei einigen der Songs auf, dass die Basis eben "nur" rudimentäre Songs gewesen sind, die durch das Ghost Train Orchestra ein "Glow Up" verpasst bekommen haben. Das meiste ist vorhersehbar und leider gar nicht überraschend. Die Produktion, der gesamte Sound des Albums, ist hervorragend. Auch rhythmisch sind die Songs sehr auf den Punkt, und seine Stimme hat nichts von ihrem Charisma verloren. Doch das Ausbleiben von Überraschungen oder textlich tiefgründigeren Variationen macht das Hören mühsam.
Ohne Bewertung
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Besetzung:
• David Byrne - Vocals, Guitar
• Kid Harpoon - Production, Guitar, Keyboards
• Tom Hull - Keyboards
• Ghost Train Orchestra - Orchestral Instruments
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Beggars Group zur Verfügung gestellt.