Devin Townsend – Lightwork

Devins Townsend - Lightwork (InsideOut/Sony Music, 04.11.2022) COVER(57:27; Box Set (3LP + 2CD + Blu-ray), Artbook (2CD + Blu-ray, 2CD, CD, Vinyl (2LP) + CD, Digital; InsideOut/Sony Music, 04.11.2022)
Devin Townsend hat seiner Musik scheinbar Medikamente verabreicht, denn wo “Empath” noch typische Symptome von ADHS aufwies, erscheint sein neues Album “Lightwork” wie sein Vorgänger auf Methylphenidat. Soll heißen, dass “Lightwork” deutlich ruhiger und fokussierter als “Empath” daherkommt, obwohl die beiden Alben vom Wesen her noch immer sehr ähnlich sind. Von allem einfach nicht ganz so viel aufgetragen und keine fünf Dinge gleichzeitig gewollt. So ist “Lightwork” deutlich songorientierte, während der vielschichtige Sound der Platte durchsichtiger und zugänglicher wirkt. Was vielleicht daran liegen mag, dass Hevvy Devvy mit Garth Richardson erstmals einen Produzenten für eine unter dem Devin-Townsend-Label veröffentlichte Platte verpflichtet hatte. Ein Album das vom Sounddesign her als geschlossene Einheit daherkommt und dennoch Platz für stilistische Variationen lässt.

Der Opener ‘Moonpeople’ mit seinem eingängigen Rhythmus ist Townsend-Pop in Reinform, bei welchem Devins stimmliche Darbietung im Laufe des Songs immer intensiver wird, um dann in den letzten Momenten sanft auszuklingen. Der Titelsong mit seinem getragenen Tempo, symphonischen Arrangements und Kindergesang könnte dann für den Künstler typischer fast nicht sein.

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‘Equinox’ hingegen verfügt über einen leichten Ambient-Charakter und wirkt äußerst verträumt. Das reduzierte ‘Call Of Void’ hat etwas Einschläferndes, was vor allem an der ständigen Wiederholung der immer wieder gleichen Textzeile liegt.

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Ein starker Kontrast zum anschließenden ‘Heartbreaker’, das mit seiner Unzahl von Schichten auch gut auf “Empath” gepasst hätte. ‘Dimension’ ist vielleicht das auffallendste Stück der Platte, denn die “Biomec”-ähnlichen Industrial-Sounds mit Marilyn-Manson-artigem Gesang wollen so gar nicht zum Rest des Albums passen. Genauso wenig wie das Gitarren-Solo Steve Vai in diesen Song. ‘Celestial Signals’ kommt dann wieder symphonisch-opulent daher, bevor das treibende ‘Heavy Burden’ mit verfremdeter Stimme, Kinderchor, ätherischen Synthies und am Ende sogar mit einer Sleaze-Gitarre aufwartet. ‘Vacation’ ist dann eine kurze, leicht naive und unnötige Nummer. Die aber immerhin – vor dem abschließenden ‘Children Of God’ platziert – noch einmal eine Verschnaufpause vor dem gut zehnminütigen Magnus Opum der Platte bietet. Ein Prog-Monster, das am Ende noch einmal alles auffährt, was für die townsendsche Musik so charakteristisch ist. Ohne Zweifel das Highlight der Scheibe.

Nichtsdestotrotz will “Lightwork” als Ganzes nicht wirklich zünden, trotz aller Perfektion, toller Melodien und des extrem guten Sounddesigns. Denn vor allem verglichen mit den Solo-Frühwerken des Kanadiers, wie “Ocean Machine: Biomech” und “Terria” fehlt “Lightwork” das gewisse Etwas. Denn wie schon erwähnt, trotz aller Entschlackung, verfolgt Devin noch immer eine ähnliche Formel wie auf dem Vorgänger und das ist für einen Künstler wie ihn einfach zu wenig.
Bewertung: 9/15 Punkten (FF 9, KR 9)

Tracklist:
1.’ Moonpeople’ (4:44)
2. ‘Lightworker’ (5:29)
3. ‘Equinox’ (4:39)
4. ‘Call Of The Void’ (5:53)
5. ‘Heartbreaker’ (6:59)
6. ‘Dimensions’ (5:22)
7. ‘Celestial Signals’ (5:12)
8. ‘Heavy Burden’ (4:23)
9. ‘Vacation’ (3:10)
10. ‘Children Of God’ (10:06)

Devins Townsend - Lightwork (InsideOut Music, 04.11.2022)
Besetzung:
Devin Townsend – vocals, guitar, bass, synth, computer, orchestrations, co-producer, mixing

Gastmusiker:
Anneke Van Giersbergen – vocals
Ché Aimee Dorval – vocals
Morgan Agren – vocals, drums, percussion
Mike Keneally – guitars
Steve Vai – guitars
Darby Todd – drums
Federico Paulovich – drums
Diego Tejeida – keyboards
Nathan Navarro – bass
Jonas Hellborg – bass
Elektra Women’s Choir – choir

Diskografie (Studioalben):
“Cooked on Phonics” (Punky Brüster) (1996)
“Ocean Machine: Biomech” (1997)
“Infinity” (1998)
“Physicist” (2000)
“Terria” (2001)
“Accelerated Evolution” (The Devin Townsend Band) (2003)
“Devlab” (2004)
“Synchestra” (The Devin Townsend Band) (2006)
“The Hummer” (2006)
“Ziltoid the Omniscient” (2007)
“Ki” (Devin Townsend Project) (2009)
“Addicted” (Devin Townsend Project) (2009)
“Deconstruction” (Devin Townsend Project) (2011)
“Ghost” (Devin Townsend Project) (2011)
“Epicloud” (Devin Townsend Project) (2012)
“Casualties of Cool” (Casualties of Cool) (2014)
“Z²: Sky Blue” (Devin Townsend Project) (2014)
“Z²: Dark: Matters” (2014)
“Transcendence” (Devin Townsend Project) (2016)
“Empath” (2019)
“The Puzzle” (2021)
“Snuggles” (2021)
“Lightwork” (2022)

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Konzertbericht: 09.04.19, Köln, Kulturkirche
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Rezension: Devin Townsend Project – “Ghost” (2011)
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Abbildungen: Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Head Of PR zur Verfügung gestellt.