CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

Comedy Of Errors - Fanfare & fantasy
(66:22, Privatpressung, 2013)

In den 80ern gehörten die aus Glasgow kommenden Comedy Of Errors neben Pallas und Abel Ganz zu den Vorkämpfern der schottischen Neo Prog Bewegung. Leider schaffte es die Band jedoch niemals, sich des Geheimtipp Status zu entledigen. Nach einigen Demos und Minialben verschwand man wieder relativ unbemerkt von der Bildfläche, um sich überraschenderweise 2009 mit drei Originalmitgliedern zu reformieren und 2011 das Album "Disobey" folgen zu lassen. Ein Werk voll von melodietrunkenem, etwas straighten, aber gut gemachten, traditionellen Neo Prog. Der Nachfolger "Fanfare & fantasy" setzt diesen Trend mit noch einer Schippe mehr Elan fort, verzichtet auf jegliche moderne Einflüsse, geht sogar klanglich bei den Keyboards mit gelegentlichen Orgel- und Mellotronsounds, sowie teilweise beim kompositorischen Ansatz bis in die 70er zurück. Doch am deutlichsten sticht die harmonische Melodik im klassischen Neo Prog Gewand heraus, die eine Spur geradliniger und leicht verspielt auf große Emotionen und sinfonische Eleganz setzt. Das wirkt zwar hier und da etwas hausbacken und auf den ersten Blick unspektakulär, ist dennoch so gut und überzeugend gemacht, dass die Qualität für diese Art von Musik einfach überzeugt und Comedy Of Errors zudem mit sympathischer, unaufgesetzter Ehrlichkeit punkten. Sänger Joe Cairney verfügt über eine angenehme Stimme, die verspielte Interaktion von Gitarre und Keyboards ist ausgewogen und prägnant und zu guter letzt wurde die Produktion von Rob Aubrey (u.a. am Pult bei IQ, Big Big Train, Transatlantic) voluminös aufbereitet. Schlichtweg gut gemachter Neo Prog, genau so, wie er sein soll.

Kristian Selm



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