CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Neal Morse - Momentum
(61:17, InsideOut, 2012)

Schaut man sich Morse' Ausstoß an Alben in den letzten Jahren an, könnte einem schwindelig werden. Und nun - "Momentum". Ein schaler Aufguss von "One" bis "Testimony 2"? Eigenplagiat? Mitnichten. Der Albumtitel spricht dagegen Bände, mit richtig "Schwung" beweist der Mann erneut, wie viel Kreativität in ihm steckt und damit seine Fähigkeiten als Komponist und Arrangeur. Auch Gäste wie Paul Gilbert (!) sind wieder eine Anreicherung des typischen Morse-Sounds, einer Mischung aus Songwriter, Symphonic Rock, Heavy Rock, vertrackten Parts und getragenen Melodien sowie tollen mehrstimmigen Gesangslinien. Sogar Streicher kommen zum Einsatz ("Freak"), von Kitsch aber keine Spur. Die ganze Bandbreite seiner Stilmerkmale gibt es dann mit Vollbedienung auf dem 33-minütigen "World without end", eine Art Tour-de-Force durch Morse' Musikkosmos, das einen wie üblich geplättet aber dennoch begeistert zurücklässt. Hier kann man eigentlich nichts verkehrt machen. P.S. Die Limited Edition hat dazu noch eine DVD zu bieten.

Markus Schurr



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