CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)
Plastic Overlords - Sonic astronomy
(63:40, Fool's Errand Records, 2010)
2000 erschien das Debüt von den Plastic Overlords. Bereits damals klang die Band wie aus einer anderen Zeit und das Debüt erwarb sich einen veritablen Psychedelic Rock Underground Status, klang es mehr nach einer längst verschollenen Aufnahme, als nach dem Erstlingswerk einer neuen Band. So unerwartet dieser Anfangserfolg, so schnell verschwand die Band wieder von der Bildfläche und blieb somit lediglich als eine kurz aufflackernde musikalische Fußnote in Erinnerung. 2010 tat sich die Band jedoch wieder zusammen und man entdeckte zudem bisher unveröffentlichte Aufnahmen ihrer ersten Aufnahmesessions. In remasterter Form liegen die besten Tracks unter dem Titel "Sonic astronomy" vor. Dass bei den Aufnahmen ein Einfluss der frühen Pink Floyd nicht von der Hand zu weisen ist, ist eine Sache, trotzdem kommt bei den Plastic Overlords noch ungestümes Garagenflair hinzu, wie man ebenso ein Faible für einen gewissen Space / Progressive Rock Sound hat. Da trifft psychedelischer Beat auf frühen Hard Rock mit ausufernden Gitarrensoli, dürfen aber ebenso nicht elegische Mellotronkaskaden und schwebende Klänge fehlen. Alles klingt hier perfekt nach Vergangenheit, zu keinem Augenblick meint man aktuellen Aufnahmen zu lauschen. Gerade diese Authentizität machen diese Aufnahmen zu einem ganz besonderen, komplett rückwärts gerichteten Hörgenuss. Die Band ist übrigens gerade dabei, ein neues Album aufzunehmen, das unter dem Arbeitstitel "Armageddon was yesterday" noch Ende dieses Jahres erscheinen soll.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012