CD Kritik Progressive Newsletter Nr.72 (97/2011)

Galleon - In the wake of the moon
(58:40, Aerodynamic Records, 2010)

Mit "In the wake of the moon" knüpfen die Schweden nach dem schwachen Vorgänger "Engines of creation" wieder an ihre besseren Zeiten an, erreichen allerdings nicht die qualitative Dichte von dem bisher besten Album "From land to ocean". Glücklicherweise zeigen Galleon wieder mehr an abwechslungsreichen, meist melodischen Neo- / Retro Prog der auch beim fünften Hören noch Überraschungen bereithält. Noch immer haben sie ein gutes Händchen für ausladende, teils komplexe Kompositionen mit einschmeichelnden Melodien. Dabei sind Keyboards, Mellotron und einige Klavierklänge die tragenden Elemente. Dazu liefert Gitarrist Sven Larsson die perfekte Ergänzung. Kantige Gitarren, sowie tiefe und druckvolle Gitarrenriffs verpassen der Musik einen rauen und rockigen Sound. Diese Arbeit des Gitarristen verdient Respekt, aber auch die Rhythmusgeber an Bass und Schlagzeug verstehen ihr Handwerk. So entwickelt sich eine wohltemperierte Musik, die sperrig, lässig und trotzdem eingängig bzw. entspannt ausfällt. In manchen Ansätzen könnte man den Vergleich zur norwegischen Band Magic Pie wagen. Ebenfalls überrascht bin ich von manch gelungenen, mehrstimmigen Vocals, die habe ich in dieser Form von der Band noch nie gehört. Okay, die beiden letzten Titel des Albums kommen etwas zu behäbig daher und erreichen zu keiner Zeit das hohe Anfangsniveau. Natürlich wird es auch wieder einige kritische Stimmen zum Sologesang von Göran Fors geben. Trotz allem halte ich "In the wake of the moon" für eine ordentliche sowie hörenswerte Platte.

Andreas Kiefer



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