CD Kritik Progressive Newsletter Nr.71 (04/2011)
Paintbox - The night
(41:16, Wild Chance Music, 2011)
Das schwedische Trio um Sängerin, Cellistin, Bassistin und Ukelelespielerin Linnea Olsson beschreitet wie schon auf ihrem Debütwerk weiterhin musikalische Wege abseits des Progressive Rock. Auch wenn mit Linnea Olsson und Frederik Johansson zwei Musiker aus dem Umfeld von Isildurs Bane mit an Bord sind, können für meinen Geschmack die noch ansprechenden Artpop Klänge von Isildurs Bane "MIND Volume 4 - Pass" auf "The Night" bei weitem nicht erreicht werden. Zum einen ist der mädchenhafte Gesang für mich nicht hörenswert und die durchgehende Eingängigkeit der Kompositionen ebenfalls nicht packend Auf der Suche nach progressiv-musikalischen Eigenschaften sind höchstens einige kammermusikalische Klänge durch das Cellospiel Frau Olsson's, wenige gilmoureske Saitenlaute sowie getragen-melancholische Melodien zu vermelden. Dann kann man die Musik gerne als Artpop bezeichnen. Leider können auch die elektronischen Spielereien bei mir nicht punkten, da ich in Verbindung mit dem Gesang eher an die "Neue Deutsche Welle" oder, wenn es etwas düsterer daher kommt, an blasse Independent Music erinnert werde. Auch nach mehreren Hördurchläufen kann mich "The night" in kaum einer Phase seiner musikalischen Darbietung ansprechen, obwohl ich grundsätzlich nichts gegen poppige Melodien einzuwenden habe.
Wolfram Ehrhardt
© Progressive Newsletter 2011