CD Kritik Progressive Newsletter Nr.39 (03/2002)

Northwinds - Masters of magic
(63:02, Black Widow, 2001)

Jedes Plattenlabel verfolgt mehr oder weniger seine eigene Philosophie: das italienische Black Widow Label steht eindeutig für die düsteren Seiten des Lebens. Wie bereits beim Debüt "Great god Pan" geht es auch auf dem Nachfolger der französischen Band Northwinds wieder recht heavy und dunkel zu. Für das Intro und Outro holte man als Special Guest Steve Sylvester von Death SS ins Studio und so wird das Album von düsterem, gänsehauterzeugenden Gothic / Horror Klängen aus der Gruft eingerahmt. Northwinds hingegen mögen es da schon etwas erdiger. Jede Menge Gitarrenriffs aus der 70er Hard Rock Mottenkiste, die zum Teil sehr Black Sabbath ähnlich klingen und gerade heutzutage beim Stoner Rock wieder ihre Auferstehung feiern, geben der Musik einen leichten Doom Metal Einschlag. Doch keine Angst, kein Geröchel, kein Gegrunze am Mikrofon, kein in Zeitlupe schleppendes Gitarrengesäge, die Franzosen bauen eher ganz geschickt in ihrem angetagten Hard Rock zusätzlich Elemente aus dem Progressive Rock und französischem Chanson ein. Einige melodische Akzente und bei zwei Titeln auch charmanter französischer Gesang lässt Northwinds keineswegs wie eine Friedhofskapelle klingen, auch wenn die Grundstimmung schon recht düster geraten ist. "Masters of magic" ist eindeutig ein Album im Stil "Back to the past", durchstöbert somit vor allem den Sumpf der frühen 70er, auch wenn die großen Überraschungen ausbleiben. Wer jedoch rückwärtsgerichteten stimmungsvollen Hard Rock / Metal mit leichtem Prog Anteil mag, bekommt hier eine solide, interessante Mixtur.

Kristian Selm



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