CD Kritik Progressive Newsletter Nr.36 (07/2001)
Cast - Laguna de Volcanes
(73:50 + 73:58, Privatpressung, 2000)
Schon wieder gibt es neue Veröffentlichung von Cast. Parallel zu ihrem letzten Studioalbum "Legacy" erschien auch die Doppel-CD "Laguna de Volcanes", die Neuaufnahmen von Stücken aus fast allen Schaffensperioden der Band enthält. Es handelt sich aber nicht um eine einfache Best-of-Zusammenstellung, sondern die Besonderheit liegt in der ausschließlichen Verwendung der spanischen Sprache. Mit insgesamt 20 Stücken und einer Gesamtspielzeit von über 140 Minuten sind die beiden Silberlinge auch wieder randvoll gepackt. Aus allen Studioalben wurden Stücke ausgewählt, nur die CD "Sounds of imagination", die auch frühe Aufnahmen aus dem Jahr 1985 enthält, fand interessanterweise keine Berücksichtigung. Die Abfolge der Stücke ist nicht chronologisch und es fällt auf, wie treu Cast in all den Jahren ihrem eigenen Neo Prog-Stil geblieben sind. Während dabei den älteren Stücken wie z.B. "Entre el bosque del tiempo / House by the forest" die erneute Bearbeitung im Studio hörbar gut getan hat, gefallen mir die Stücke von "Angels and demons" am besten. Insbesondere das abwechslungsreiche "Signos reveladores de amor / Revealing signs of love" weiß auch in der spanischen Fassung voll zu überzeugen. Warum aber auch rein instrumentale Titel wie "Initiation" und zwei Titel des Soloalbums "Clavico" von Alfonso Vidales ihren Platz auf "Laguna de Volcanes" gefunden haben, ist mir ein Rätsel. Es bleibt die Frage, für welche Zielgruppe diese Veröffentlichung in spanischer Sprache gedacht ist. Den kommerziellen Durchbruch wird man damit auch in Mexiko nicht schaffen. Wohl eher ist der Sammler angesprochen, der einfach alles von Cast besitzen möchte. Allen anderen seien dann doch lieber die letzten Studioalben empfohlen.
Meinhard Foethke
© Progressive Newsletter 2001