CD Kritik Progressive Newsletter Nr.28 (12/1999)

KenZiner - The prophecies
(61:19, InsideOut, 1999)

Auch im Heavybereich beruht inzwischen vieles auf dem Retrogedanken. Und so ist auch das, was die Mannen um den "Wundergitarristen" Jarno Keskinen auf die Beine stellen, nichts anderes als eine Wiederbesinnung auf die klassisch beeinflussten Flinkfingergitarrenkünste eines Yngwie Malmsteen. Wie bereits das Debüt "Timescape", so darf man auch beim Nachfolger "The prophecies" nichts Neues erwarten. Aber das, was dort wiederaufgekocht wird, schmeckt und klingt einfach gut, und ist nicht einer fader Wiederaufguss. Neben dem Saitenspezialisten aus Finnland, ist Stephen Fredrick ein ausgezeichneter Sänger an Bord, stimmlich sehr an Graham Bonnet (Rainbow, MSG) erinnernd. Einige flotte Keyboardsolo des 19-jährigen Mikko Harkin und massives Schlagzeuggeknüppel Marke Brian Harris geben der zügigen Reise den rechten Schwung. Gute Melodien, klassische Zitate, mächtig viel Power, die obligatorischen Balladen und ansonsten Volldampf, die ist genau der Stoff, den man von "True Metal" erwarten (siehe auch die Labelkollegen von Rhapsody) - nicht mehr und nicht weniger.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 1999