CD Kritik Progressive Newsletter Nr.23 (12/1998)
Patrick Gauthier - Bébé Godzilla
(34:15, Seventh Records, 1980)
Nachdem bereits im letzten Heft die Soloscheibe des Keyboarders Benoît Widemann vorgestellt wurde, soll von einem weiteren instrumentalen Tastenalbum aus dem Magma Umfeld die Rede sein. Patrick Gauthier scharte 1980 so illustre Gäste wie den Magma Chef Christian Vander und u.a. Bernard Paganotti, Benoît Widmann und Richard Pinhas um sich, damit diese ihm helfen würden, sich solistisch auszuleben. Dabei geht es musikalisch nicht, wie es Albumtitel und Magma Grundlage nahe legen, unbedingt monstermäßig zur Sache, vielmehr sind es Jazz Rock in unterschwelliger Leichtigkeit verbunden mit moderner Klassik, die hier den Ton angeben. Hört man sich jedoch mit offenen Ohren durch die gerade mal 35 Minuten, so ist die Verbindung zur französischen Kultband deutlich erkennbar. "Bébé Godzilla" klingt wie aus einem Guss, hervorgerufen durch perfekte Instrumentalisten, die hier nicht mit ihrem Können protzen, sondern sich dem tonangebenden Tastenmann untergeordnet haben. Im Vergleich zu Monsieurs Widemann Soloeskapaden, wirken Gauthiers Bemühungen weniger expressiv und experimentierfreudig, aber nichtsdestotrotz überaus hörenswert und spieltechnisch brillant.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1998