Bakelit - No Fear Of Drowning
New Artrock • Progressive Rock • Electronic • Artrock
(39:18; CD, Digital; Fosfor Creation; 26.09.2025)
Der Ex-Carptree-Musiker macht mit u.a. prominenten Zuwachs seitens Jonas Källsbäck von The Night Flight Orchestra genau da weiter, wo man mit „Asleep Or Insane“ vor nicht mal einem Jahr aufgehört hatte. „No Fear Of Drowning“ wirkt noch einen Zahn düsterer, dystopischer, abgründiger, ist in seiner stilistischen Ausrichtung grundsätzlich eine naheliegende Fortführung des Vorgängers. Ja, du solltest tatsächlich keine Angst vorm Ertrinken mitbringen, die Platte ist definitiv für die Nacht geschrieben, treffen trippige, düstere New-Artrock-Phrasierungen auf geisterhafte Female Vocals, allerhand strange bis surreale Synths und soundtrackartige Elemente. Alles ist einfach durchgehend theatralisch und versponnen düster aufgeladen in Szene gesetzt. Orchestral, doomig, mit trippiger, aber sehr präsenter Elektronik agiert man die ganze Zeit in einer Schattenwelt, wirkt wie eine düstere Variante von Major Parkinson oder erinnert auch mal an die großen pathetischen Saviour Machine.
Man verdichtet die Szenerie des Vorgängers und ich werde hier keinen der sechs langen Songs hervorheben wollen – die Abfolge des Albums fühlt sich wie ein einzig langer Trip an. Surreale Frauen-Chöre, sich aufpeitschende Dynamiken und mit brodelnder Orchestralität (ohne in gänzliche Kakophonie abzudriften) schaffen die Schweden trotz aller Dunkelheit immer eingängig und melodisch für die Prog-Rock-Fraktion diesen doch sehr eigenwilligen Artrock zu inszenieren. Major Parkinson, die theatralischen Genesis mit Peter Gabriel, Carptree, Paatos und Saviour Machine sind Querverweise, sollen aber nur zur Einordnung dienen, performen Bakelit doch ihren ganz eigenen versponnenen Film – hypnotisch, modern, subtil und düster verschlungen mit ganz eigener Aura und Atmosphäre. Das hoch dosierte, fast Theaterhafte und Pathosgetränkte muss man natürlich mögen, dann aber lassen diese knapp 40 Minuten wenig Wünsche in Sachen modernem düsteren Artrock offen.
Bewertung: 12/15 Punkten
Besetzung:
• Carl Westholm – Electric Piano, Organ, Synthesizers, Bass, Theremin, Vocoder and Background Vocals
• Öivin Tronstad – Lead and Background Vocals
• Cia Backman – Lead and Background Vocals
• Jonas Källsbäck – Drums
• Ulf Edelönn – Guitars
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Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Bad Dog Promotions zur Verfügung gestellt.