Amplifier – Hologram

Amplifier - Hologram (Rockosmos/Just For Kicks Music 14.03.23) COVER
Credit: Sel Balamir

(36:17; Vinyl, CD, Digital; Rockosmos (Eigenveröffentlichung)/Just For Kicks Music 14.03.2023)
Betrachtet man die gut zwei Stunden Spielzeit des 2010er Amplifier-Meilensteins “The Octopus”, so muss man sich bei “Hologram” ernsthaft fragen, ob es sich dabei um ein echtes vollwertiges Album handelt. Denn im direkten Vergleich wirken 36 Minuten eher wie ein Extended Play. Und tatsächlich ist das mittlerweile siebente Studiowerk der Band aus Manchester “lediglich” eine Art Übergangsalbum, das dabei helfen soll, die Zeit bis zum nächsten “echten” Werk zu überbrücken. “Gargantuan” lässt also weiter auf sich warten. Wobei… nicht ganz: Der erste Teil des Titeltracks ist bereits Bestandteil vorliegenden Mini-Albums.

Also nicht mehr als ein Lebenszeichen für Fans, die seit sechs Jahren auf einen Nachfolger von “Trippin’ With Dr. Faustus” warten? (Aktuell erschien als weiteres “Durchhalten”-Signal auch noch “The Old Forge Sesions”, d. Schlussred.) So in etwa. Denn “Hologram” ist weder der ganz große Wurf noch ein Prog-Klassiker wie seinerzeit “The Octopus”, noch ein wirklich schmerzlicher Gesamtausfall. Sel Balamir und Matt Brobin präsentieren stattdessen einen Querschnitt durch die stilistische Vielfalt der Band: Alternative, Psychedelic, Space und Prog Rock. Von allem ist ein bisschen was dabei.
Anfangs erscheint die Sammlung von sechs Stücken dabei etwas mutwillig zusammengewürfelt. Zu hart gestalten sich die Übergänge zwischen manchen Stücken. Genauer betrachtet ergibt sich allerdings so etwas wie ein roter Faden. Oder besser gesagt eine Art Menüfolge, die mit einer doppelten Alternative-Rock-Vorspeise im “Insider“-Stil eröffnet wird. Mit dem Titelstück folgt ein spacig-psychedelischer Zwischengang der an entspannte “Eternity”-EP-Zeiten erinnert, bevor mit ‘Tundra’ erstmals ein leichtes bis seichtes Progressive-Häppchen gereicht wird. Auch der vorletzte Gang in Form von ‘Let Me Drive’ wirkt äußerst entspannt und durchaus wohlschmeckend, hätte aber vielleicht besser als Nachtisch gepasst. Denn dass der Hauptgang in Form von ‘Gargantuan (Part 1)’ als letztes gereicht wird ist dann vielleicht doch ein wenig ungeschickt. Denn wer will auf den leckersten Happen schon bis zum Ende warten? So ist das Stück nämlich so etwas wie die sechsminütige Konzentration der verschiedenen Amplifier’schen Zutaten. Schmeckt irgendwie ein wenig nach Kraken…
Bewertung: 10/15 Punkten


Hologram (2023) von Amplifier

Besetzung:
Sel Balamir – Vocals, Guitar
Matt Brobin – Drums

Gastmusiker:
Tam Ali – Additional Vocals – (Track 2)
Holy Ghost International Mystery Singers – Vocals (Track 6)

Diskografie (Studioalben):
“Amplifier (2004)
“Insider (2006)
“The Octopus (2011)
“Echo Street (2013)
“Mystoria (2014)
“Trippin’ With Dr. Faustus (2017)
“Hologram (2023)

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Rezensionen:
“Trippin’ With Dr. Faustus” (2017)
“Mystoria” (2014)
“Echo Street” (2013)
“The Octopus” (2010)
“Insider” (2006)
“The Astronaut Dismantles HAL” (2005)
“Amplifier” (2004)

Festival- & Konzertberichte:
23.06.18, Valkenburg aan de Geul (NL), Openluchttheater, Midsummer Prog Festival 2018


Abbildungen:
Alle Abbildungen wurden uns freundlicherweise von Just For Kicks Music zur Verfügung gestellt.