Knekklectric – Alt Blir Verre

(38:13, CD, Digital, Vinyl, Apollon Records, 2022)
Ein lustiger Name, doch gar nicht mal komplett unbekannt, denn hier ist der Name der Norweger durchaus schon gefallen, zum Beispiel wurde ihr Album ”For Mange Melodia“ vorgestellt. Und im Rahmen der damaligen „Norwegischen Woche“ kamen sie auch in einem Interview zu Wort. Dort beschrieben sie ihre Musik als „saftigen, glutengetränkten Fusion Prog“. Im Vergleich zu den Vorgängeralben haben sie ihren musikalischen Ansatz nicht verändert, was unter anderem auch bedeutet, dass sie nach wie vor in Muttersprache singen. Allein dies gibt ihrer Musik schon eine besondere, für die Ohren des Schreiberlings sehr angenehme und interessante Note.

Der Albumtitel bedeutet „Alles wird schlechter“, doch das gilt sicherlich nicht für die Qualität der Musik der Norweger. Sie sind eine gut eingespielte Band, in der das Line-up konstant geblieben ist, lediglich in der Gästeliste tauchen neue Namen auf.

Johannes Drobløs Maaseide – elektrisk gitar / akustisk gitar / vokal / støy
Edvard Brøther – elektrisk gitar / akustisk gitar / kor / piano
Hogne Aarflot – Wurlitzer / piano / clavinet / polysnth (Roland RS-505 Paraphonic) / mellotron / kor / Hammond L100-orgel / Roland Juno 60 polysynth / Roland SH-5 monosynth / Behringer model D monosynth / sequential circuits prophet 5 synth / fender rhodes
Erlend Alm Lerstadt – bassgitar / clavinet / akustisk gitar / elektrisk gitar / Roland SH-5 mono synth / Korg MS-20 mini monosynth / Roland Juno 60 polysynth / Roland Juno 106 polysynth / mellotron / piano /
Jon Bolstad – trommer / cymbaler / resepsjonist-effekter / clavinet / kor

Und als Gäste:
Alexander von Mehre – vibrafon / xylofon
Iver Sandøy – perkusjon / kor

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„Alt Blir Verre“ ist mittlerweile ihr drittes full-time Album, wobei man diesen Begriff ein wenig adjustieren muss, denn hier sind sie noch tief in den 70ern stecken geblieben, so dass die diesmal 38 Minuten im Vergleich zum Vorgänger schon üppig ausfallen, denn der hatte gerade mal 31 Minuten im Angebot. Ein Vorteil ist aber sicherlich, dass man nach dem ersten Hördurchlauf auch gerne mal direkt das Album noch mal auflegt. Und das ist eine gute Idee, denn bei den Norwegern gibt es viel zu entdecken, auch wenn es im ersten Moment gar nicht mal überbordend bombastisch klingt. Nein, hier wird viel Wert auf Detailarbeit gelegt, die es zu entdecken gilt.

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Auf den sieben Songs mit Spielzeiten zwischen vier und sieben Minuten wird eine sehr eigene Form von Progressive Rock geboten, in dem symphonischer Prog mit Fusion-Elementen gemischt wird und auch eine typisch skandinavische Note nicht zu kurz kommt. Die Besetzungsliste zeigt schon die Vielseitigkeit der Musiker, und das spiegelt sich auch im Sound wieder. Tasten und Gitarren ergänzen sich wunderbar, die Rhythmustruppe liefert gute Arbeit und die angenehmen Gesänge wissen zu gefallen.

Eindeutig gewinnbringend werden hier auch die Perkussionsinstrumente eingebracht, wobei auffällt, dass es den Norwegern offenbar nicht darum geht, die einzelnen Instrumente durch vordergründige Solo-Einlagen in Position zu bringen, sondern dies geschieht alles eher unauffällig, aber sehr effektiv innerhalb des Songs. Da taucht dann mal ein Vibraphon auf, das man möglicherweise auch erst im zweiten Durchlauf wirklich wahrnimmt – und es passt ganz wunderbar zum Song. Darin liegen die Stärken dieser Band.

Man liest im Netz nicht sehr viel über die Band, aber Knekklectric haben ganz sicher mehr Beachtung verdient.
Bewertung: 11/15 Punkten

Surftipps zu Knekklectric:
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Jon Bolstadt im Interview (2017)
Robin Mortensen, Apollon Records, im Interview (2017)
Rezension “For Mange Melodia” (2016)

Abbildungen: Knekklectric