Maxxess – Reactivate

Maxxess – Reactivate (unsigned, 1.2.21)(62:02, CD, digital, Klangdesign Records, 2021)
Der Name Maxxess wird oft in der Elektronische-Musik-Szene verortet, was sicherlich auch seine Berechtigung hat. Der Gitarrist Max Schiefele, der sich hinter diesem Namen verbirgt, hat schon auf diversen Elektronik Festivals gespielt und dort meist einen gewissen Gegenpol gebildet zur im Wesentlichen von Synthesizern und Sequencern geprägten Musik, die dort in der Regel geboten wird. Doch Beispiele wie Maxxess, F.D. Project (Frank Dorittke) oder Harald Nies, um nur einige zu nennen, zeigen deutlich, dass auch in dieser Szene die Gitarre durchaus das soundprägende Element sein kann.

Auf seiner Homepage findet sich eine recht griffige und durchaus zutreffende Beschreibung für seine Musik, nämlich „progressive psychoacoustic moments“. Und auch der dort zitierte Brückenschlag von elektronischer Musik zu Progressive Rock ist nachvollziehbar. Wenn man aber schon priorisieren möchte, dann ist das aktuelle Werk, seine mittlerweile siebte Veröffentlichung als Maxxess, eher als Instrumental Prog Album zu sehen denn als EM Album. Er macht im Stile des Vorgängers „Green Fairy“ aus dem Jahr 2014 weiter. Die lange Pause zwischen diesen Alben bedeutet sicherlich nicht, dass der Künstler mal eine ausgedehnte kreative Pause eingelegt hat, sondern sie lässt sich unter anderem damit erklären, dass er beispielsweise am Projekt Pyramaxx beteiligt war, eine Kombination aus Maxxess und der EM-Band Pyramid Peak. Wie das klingt, wurde bereits hier beschrieben.

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„Reactivate“ besteht aus acht rein instrumentalen Songs, die meist im Bereich von sechs bis sieben Minuten angesiedelt sind, lediglich der abschließende Titel ‚Magnetic Repulsion‘ ist spielzeittechnisch gesehen mit seinen mehr als 15 ½ Minuten ein Ausreißer. ‚Black Sheep‘ ist gleich ein flotter rockiger Prog-Titel, dessen Tempo im nachfolgenden Titelsong mitgenommen wird, wobei hier die Gitarre durchaus mal als heavy zu bezeichnen ist. Darauf schließt sich mit dem 7 ½ minütigen Titel ‚Illusion‘ ein Track an, der mustergültig zeigt, wie Maxxess in der Lage ist, ruhige Passagen mit einer Gitarre, die auch mal an Michael Rother erinnert, im gleichen Track mit heavy Riffs zu kombinieren. Es folgt mit ‚Lazy‘ eine Komposition, die dann auch mal eher in Richtung EM geht, zumal hier mächtige Keyboardparts ins Spiel kommen. Und so geht es fließend weiter mit unterhaltsamer, gitarrenlastiger Instrumentalmusik und mündet im angesprochenen Longtrack, der noch mal alle Facetten des Künstlers aufzeigt. Nach einem beinahe schon als kontemplativ zu bezeichnenden Intro kommt wieder eine Rother-ähnliche Gitarre ins Spiel und das Stück steigert sich dann stetig hin zu einem feinen Finale. Ein sehr schöner Titel, der auch mal einen Ausflug in den Ambient Bereich wagt.

Übrigens gehört noch eine weitere Facette hinzu, dabei geht es aber ums Visuelle. Dies zeigt er auf dieser Seite.
Bewertung: 10/15 Punkten (JM 10, KR 11)

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Abbildungen: Maxxess