The Ryszard Kramarski Project – Mr Scrooge

(46:56, CD, LP, Pronet Records/ Just For Kicks, 2019)
Den Neo Progfreunden, vor allem denen, die sich bei den polnischen Vertretern bestens auskennen, dürfte Millenium schon länger ein feststehender Begriff sein. In diesem Zusammenhang sollte ihnen auch deren Gründungsmitglied und Keyboarder Ryszard Kramarski nicht gänzlich unbekannt geblieben sein. Scheinbar mit Millenium nicht komplett ausgelastet, bleibt für Kramarski nebenbei ausreichend Freiraum, um sein eigenes Projekt nach vorne zu bringen. Mit dem Ergebnis, dass er nach den erfolgreichen Alben „The Little Prince“ (2017) und „Sounds from the Past“ (2018) bereits sein drittes, eigenständiges Werk veröffentlichte. „Mr Scrooge“ basiert auf “Christmas Carol”, einer der bekanntesten Weihnachtserzählungen von Charles Dickens. In knapp 46 Minuten und insgesamt 8 Tracks setzt Kramarski in seinem Sinn die Geschichte sowohl textlich als auch musikalisch um.

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Die musikalische Ausrichtung orientiert sich, wie man es von den Vorgängeralben kennt, an Bands wie Camel, Pink Floyd, Marillion, The Alan Parsons Project und/ oder Mike Oldfield. Man ist mal mehr mal weniger rockig, progressiv oder auch poppig unterwegs, alles in allem bleibt es sehr melodisch, ohne Schnörkel und komplexe Songstrukturen einfach wohlgefällig fürs Ohr. Auf der Suche nach wilden Tracks, progmetallischen Gitarrenriffs, schrägen Keyboardsoli, wird man hier nicht fündig. Es ist und bleibt ein klassisches Konzeptalbum mit progressiv harmonischen Melodien, ein typischer Mix aus Melodic Rock, AOR, Neo Prog, Rock, Pop und Mainstream halt, mit allen Stärken und Schwächen. Die Songs, mit Karolina Leszko als Sängerin, sind durchwegs nett anzuhören, lassen aber dann doch die eine oder andere überraschende Idee oder musikalische Wende vermissen. So bleibt letztendlich das Gefühl, dass zu viel Gleichklang das Album beherrscht, ein schmaler Grat auf dem Weg zur Langeweile.

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Wohlgemerkt, Ryszard Kramarski und seine namhaften Mitstreiter aus der polnischen Progszene haben kein wirklich schlechtes Album auf den Weg gebracht, gegenüber den Vorgängern aber auch keinen Meilenstein veröffentlicht. Potential und Qualität sind sicherlich unstrittig vorhanden, ein Beleg dafür sind die letzten Alben von Millenium und Moonrise.

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Wer auf durchweg ruhige Musik mit eingängigen Songstrukturen fixiert ist, der wird auch hier erneut fündig werden. Fans des polnischen Progs werden sowieso ihre Sammlung um ein weiteres Konzeptalbum erweitern. Ob das auch für andere gilt, bleibt abzuwarten.
Bewertung: 8/15 Punkten

Line-up:
Ryszard Kramarski (Millenium) – Keyboards, Acoustic Guitars
Marcin Kruczek (Moonrise, Nemesis, Hipgnosis) – Guitars
Grzegorz Fieber (Loonypark, Padre) – Drums, Percussion
Karolina Leszko – Vocals
Krzysztof Wyrwa (Millenium, Metus, Jerzy Antczak Band) – Bass, Warr Guitar

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