Eloy – The Vision, The Sword And The Pyre Part II

(52:23, CD, Artist Station Records / Soulfood, 2019)
Zwei Jahre harte Arbeit und vor allem jede Menge Herzblut, die Eloy Mastermind Frank Bornemann in den zweiten Teil dieses zeitraubenden Projekts gesteckt hat und zum guten Schluss auch noch technische Probleme, die die Veröffentlichung verzögerten: mit “The Vision, The Sword And The Pyre Part II” wird die Geschichte von Jeanne d’Arc vollendet. Nicht nur vom konzeptionellen Zusammenhang her, auch in der stilistische Ausprägung setzt diese Fortsetzung vieles inhaltlich im Vergleich zum Vorgänger fort. Vor allem wird auf den musikalischen Geist der 70er gesetzt, so erkennt man hier vieles, was man von Eloy aus deren kommerziell erfolgreichsten Phase kennt.

Trotzdem sind auf “Part II” gewisse, kleinere Modifizierungen zu vernehmen. Der vokale Anteil, teilweise als Sprechgesang umgesetzt, ist im Vergleich zu den instrumentalen Ausschmückungen und Soloparts immer noch verhältnismäßig hoch, es wird jedoch weitestgehend auf eine große Schar von Gastmusikern verzichtet. Dafür bekommt man gelegentlichen weiblichen Chorgesang zu hören und es wird in der eigenen Interpretation von melodischen Art / Progressive Rock vielfach auf orchestrale, sinfonische Kompositionen mit entsprechenden Bombastfaktor gesetzt. Vor allem die gelegentlichen Keyboardsoli der beiden Tastenmänner Hannes Folberth und Michael Gerlach überzeugen durch eine dramatische Note und organische, analoge Sounds.

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Dadurch, dass das Tempo mitunter angezogen wird, ein ordentlicher, direkter Rockfaktor, vorangetrieben von der Rhythmusfraktion Klaus Peter Matziol (Bass) und Stephan Emig (Schlagzeug) zu vernehmen ist, glückt es, die inhaltliche Abwechslung hoch zu halten. Schade nur, dass ein Teil der Tracks etwas lieblos ausgeblendet wird und somit der einheitliche, konzeptionelle Fluss mitunter etwas ins Stocken gerät. Andererseits gelingt es in kürzeren Titeln wie z.B. ‘ Reims… The Coronation Of Charles VII’ ein ansprechendes mittelalterliches Flair zu kreieren.

Letztendlich setzen Eloy in erster Linie auf bekannte Trademarks, was zwar den Überraschungsfaktor dämpft, aber alles in allem ansprechende Unterhaltung bietet und bei den Fans auf Zustimmung stoßen wird. Bleibt abzuwarten, wie es mit der geplanten bühnentechnischen Umsetzung des Musicals bzw. der Rockoper “Jeanne d’Arc” weitergeht.
Bewertung: 10/15 Punkten (KR 8, KS 10)

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Abbildungen: Eloy / Artist Station Records