CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Glazz - The jamming sessions Take 2
(78:57, Privatpressung, 2013)
Glazz ist ein aus Cadiz stammendes spanisches Trio, bestehend aus Schlagzeuger Javi Ruibal, Bassist Daniel Escortell, der auch am Moog Synthesizer tätig ist, sowie José Recacha an diversen Gitarren, elektrischer Sitar und Tasteninstrumenten. 2008 debütierten sie mit "Let's glazz", es folgte 2011 das hervorragend gelungene "Cirquelectric". Danach waren Sessionaufnahmen angesagt, nämlich "The Jamming Sessions: Take 1" und nun die Fortsetzung dieser Jam Sessions, also "Take 2". Und genau so hört sich das auch an. Hier wird fleißig gejammt, und zwar in brütender Hitze, denn die Songs wurden live am Morgen des 19. Juli 2013 bei 40 Grad Celsius eingespielt, wenn man den Booklet Angaben glauben darf. Das Album besteht aus drei Akten, wobei es der in 6 Untertitel aufgeteilte "Act I" auf 29 Minuten Spielzeit bringt, "Act II" ist mit 12 Minuten ein kurzes Intermezzo, auf das sich der 38-minütige dritte Teil (mit 5 Untertiteln) anschließt. Es dürfte kaum überraschen, dass die Spanier hier hauptsächlich im Fusion bzw. Jazz-Bereich unterwegs sind. Da wird fröhlich drauflos musiziert, ohne allerdings komplett zusammenhanglos zu wirken. Da ich mich nicht so sehr im Jazz Bereich heimisch fühle, gefällt mir das "Cirquelectric" Album deutlich besser, das nicht ganz so stark auf Jazz abzielt. Aber auch "Take 2" weiß mich zu beeindrucken, wobei es auch mal kurze crimsoneske Momente gibt. Jazz- bzw. Fusionfans sollten dieser talentierten Band mal mindestens ein Ohr leihen.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014