CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

U.N.i - Dreamland
(45:24, Privatpressung, 2013)

Wofür diese Abkürzung stehen mag, entzieht sich leider meiner Kenntnis, aber offensichtlich passt phonetisch der Name des hinter diesem Projekt steckenden Künstlers dazu, was dann möglicherweise zu diesem Bandnamen geführt hat: Jouni Lehtonen. Band ist zunächst auch nicht so ganz richtig, denn im Booklet heißt es: "U.N.i is Jouni Lehtonen". Und der Finne scheint auch eine Menge drauf zu haben, er bedient nämlich: keyboards, electronics, blow organ, accordion, electric + acoustic guitars, mandolin, kantele, wood flutes, tin whistle, perkussion instruments, drums (auf einem Song). Er komponierte natürlich auch sämtliche Titel und sorgte ebenso für die Textadaptionen, wobei die Vorlagen u.a. von Shakespeare oder Lewis Carroll stammen. Bandsound trifft es dann aber doch, denn eine Vielzahl an Gastmusikern unterstützt ihn auf den zehn Titeln. Dabei ist als Erste Petra Lehtonen (nicht mit Jouni verwandt) zu nennen, die blitzsauberen, in Englisch vorgetragenen Gesang hinlegt. Lediglich ein Song ist rein instrumental gehalten, somit spielt sie eine nicht unwesentliche Rolle. Ebenso wie ihre vier Kolleginnen, die ein auf fast allen Songs präsentes Streichquartett bilden. Musikalisch sind die Finnen auch nicht strikt auf eine Ausrichtung festgelegt, sondern sie bieten ein breites Spektrum. Einige Songs sind deutlich Folk-angehaucht, andere symphonisch oder auch mal leicht jazzig. Die Musik wird ausgesprochen lebendig präsentiert, ein Song wie "The wind" zeigt dies mustergültig. Ein paar humorige Ausflüge sind ebenfalls zu hören. Schönes, abwechslungsreiches Album, das neugierig auf weiteren Output macht.

Jürgen Meurer



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