CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Anubis - Hitchhiking to Byzantium
(77:40, Privatpressung, 2014)

So ganz still und leise haben sich die bereits 2004 gegründeten Anubis mit ihrem dritten Album "Hitchhiking to Byzantium" immer mehr zu Perfektionisten ihrer ganz eigenen Interpretation des sinfonischen Art Rocks moderner Prägung entwickelt. Die Jungs aus Australien setzen einmal mehr auf euphorische Melodien, hymnischen, cineastischen Sinfonik Sound und dies alles verpackt in eine zeitgemäße, überaus druckvolle Produktion, die zuweilen Erinnerungen an die norwegischen Airbag aufkommen lässt. Wer das Quintett aus Sydney bereits von den Vorgängern kannte, wird sich beim aktuellen Werk wiederum sofort zu Hause fühlen. Verträumte Melodik und atmosphärischer Wohlfühl Sound sind wiederum prägend, ein gewisser Pink Floyd Touch aus deren kommerziell erfolgreicher Phase ist ebenfalls nicht von der Hand zu weisen. Dazu kommt eine ordentliche Prise vertrackter, aktueller Art Rock, der mit sprunghaften Gitarrenriffs und nervöser Rhythmik emotional punktet. Einziger Makel bleibt dabei, dass Anubis nicht mehr wagen, als sie können, sprich sie in ihrem eigenen, weitgehend traditionell geprägten musikalischen Kosmos gefangen bleiben und damit echte Überraschungen ausbleiben. Natürlich kann man dies auch als Vorteil auslegen, da die Band genau weiß, wo ihre Stärken liegen und sie diese bestens in Szene setzt. Dennoch ist "Hitchhiking to Byzantium" schlichtweg gepflegte progressive Unterhaltung auf bestem Niveau. Sympathisch australisch.

Kristian Selm



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