CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Qoph - Glancing madly backwards
(77:21, Transubstans Records, 2014)
Die unaussprechlichen Qoph (übrigens ein Buchstabe der u.a. im aramäischen, hebräischen und arabischen Alphabet vorkommt) waren schon immer ein interessanter Hybrid aus Hard / Stoner und Progressive Rock mit einem deutlichen Faible für die 70er und verspielter Offenheit. Die Band zeichnet zwar eine etwas sperrig, leicht kauzig wirkende Spielweise aus, doch gehören griffiger Rockgroove und energetische Gitarrensoli ebenfalls zum festen Repertoire der Schweden. Dass man mit diesem Ansatz weltweit auf Interesse stößt, beweisen u.a. Auftritte auf dem Burg Herzberg Festival, sowie beim ProgDay in den U.S.A. "Glancing madly backwards" ist nun so etwas wie eine Rückschau auf die Zeit zwischen 1998 und 2013 und beinhaltet unveröffentlichtes und obskureres Material, sowie Alternativversionen von bereits erschienenem Material. Dabei schwankt die stilistische Vielfalt von direkteren Rocknummern mit experimentellem Einschlag bis hin zu ausgedehnten psychedelischen Jams, die es auch mal auf Laufzeiten jenseits der 18 Minuten bringen. Vor allem die Stücke in der Muttersprache, wie auch die inhaltlich komplett offenen Improvisationen beweisen Mut und vitale Unberechenbarkeit.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014