CD Kritik Progressive Newsletter Nr.7 (02/1996)
Eik - Hrislan Og Straumurinn
(35:45, Spor, 1977)
Bei dieser CD handelt es sich um eine Wiederveröffentlichung der isländischen Band Eik auf demselben Label, wo bereits die CDs von Hinn Islenski Pursaflokkuren erschienen sind. Die Musik geht in die ähnliche Richtung und ist am ehesten mit frühen Pink Floyd und den leicht jazz-rockigen Passagen von Pierre Moerlen's Gong zu vergleichen. Ein Schuss nordisch, leicht schräge Halbtöne wie sie Pekka Pohjola so liebt, gibt dem sehr geschmackvollen Drink seinen Flair. Sehr schöne Gitarrensoli wechseln sich ab mit Passagen, die von Keyboards und Flöten bestimmt sind. Der teilweise auch mehrstimmige Gesang der Isländer erklingt in deren Muttersprache. Leider sind die Texte nicht ins englische übersetzt, was dem Verständnis natürlich nicht gerade hilfreich ist. Wenigstens die Bandgeschichte ist im englischen Text nachlesbar und in einem tollen Cover verpackt. Aus dieser Geschichte ist zu entnehmen, dass zum Line-Up auch Musiker der legendären Icecross gehören. Die sieben Musiker - Vocals, Gitarre, Keyboards, Hammond, Drums, Flöte und Bass - schaffen es mit sehr schnellen Keyboard- und Gitarrenläufen noch an frühe Yes zu erinnern. Selbst Frank Zappa lässt in einigen Passagen grüßen. Wer jetzt total verwirrt ist und gar nicht mehr weiß, welche Stilrichtung jetzt dominierend ist, sollte die Finger von diesem Teil lassen. Jeder andere Liebhaber sollte sich dieses Teil zulegen.
Thomas Jörger
© Progressive Newsletter 1996