CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Manning - The root, the leaf & the bone
(66:07, F2 Music, 2013)
14 Alben in 14 Jahren, Multi-Instrumentalist und Songschreiber Guy Manning gehört definitiv zu den Workaholics der Szene. In dieser Zeit hat er sich auf der einen Seite eine kleine, feste Fanbasis aufgebaut, während er auf der anderen Seite von einigen Kritikern immer wieder mit ähnlichen Vorwürfen bzgl. seines Gesangs- und Kompositionsstils konfrontiert wird. Das aktuelle Werk "The root, the leaf & the bone" gehört zu den abwechslungsreichen und inhaltlich ausgewogenen Alben seiner Karriere, das bei den Fans auf breite Zustimmung treffen wird, den Nörglern neues Futter liefert, aber auch kleinere Ansätze offenbart (gerade in der Instrumentierung), die ein gewisses Überdenken mancher Kritikpunkte ermöglicht. Neben einer festen, fünfköpfigen Bandbesetzung wurden jede Menge Gäste eingeladen wie z.B. John Young (u.a. Lifesigns, Greenslade), Marek Arnold (Toxic Smile, Seven Steps To The Green Door), aber auch diverse Musiker an klassischen Instrumenten (Trompete, Fagott, Flöte). Herausgekommen ist ein klanglich diversifizierter Sound, der eindeutig in sinfonischen, melodischen Gefilden angesiedelt ist. Die teilweise ausladenden Kompositionen wurden mit viel Detailverliebtheit strukturiert, insgesamt bleiben jedoch die wirklichen Überraschungen aus. Es sind vor allem die Instrumentalparts und hier besonders die diversen Saxophoneinschübe, die für mehrfaches Aufhorchen und flotte, sehr groovige Spannungsbögen sorgen. Insgesamt ist auch dieses Album einmal mehr handwerklich ordentlich und solide gemacht, typisch Manning eben, sowohl für alle seine Fans, wie auch Kritiker.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2013