CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Luna Rossa - Sleeping pills & lullabies
(43:51, Firefly Music, 2013)
Wer angesichts des Albumtitels glaubt, dass dies schon mal gar kein Prog Metal sein kann, liegt - goldrichtig. Aber New Age Gesäusel zum Wegnicken ist das auch nicht, auch wenn man dies jetzt eher vermuten könnte. Nein, das Endergebnis ist eine exquisite Mischung aus Art Pop, Singer-/Songwriter und Unplugged Symphonic Prog. Das Duo besteht aus Anne-Marie Helder und Jonathan Edwards. Der Kenner der britischen Progszene wird dies gleich richtig einordnen können, denn die beiden sind maßgeblich an der Band Panic Room beteiligt. Doch dass sie Luna Rossa gegründet haben, hat einen guten Grund, denn die hier präsentierte Musik ist deutlich anders ausgefallen als die der Stammband. Vieles ist hauptsächlich am Piano arrangiert, manches wird in ziemlich abgespeckter Instrumentierung präsentiert, anderes wird mit Unterstützung eines Streichquartetts, das sich passenderweise The Luna Rossa Quartet nennt, noch weiter aufgewertet. Über allem thront die ausgezeichnete Stimme von Anne-Marie Helder, die mich auf ganzer Strecke überzeugen kann. Dazu Edwards feine Arrangements - das passt exzellent zusammen. Nicht nur in den Eigenkompositionen, auch der von Peter Gabriel her bekannte Song "The book of love" funktioniert hervorragend. Oder auch ganz sparsam instrumentierte Titel wie das instrumentale "Leaving for the last time", nur mit Flöte und Klavier präsentiert. Ein wirklich schönes Album!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013