CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Traumhaus - Das Geheimnis
(57:27, Progressive Promotion Records, 2013)
Eigener Erstkontakt mit dieser deutschen Formation, Kenner raunen jedoch von einem Mix aus Anyone's Daughter (man singt deutsch), Dream Theater (Stromgitarren) und Genesis (Tony Bank-artige Keyboards). Das ist auch anhand von "Das Geheimnis" nachvollziehbar, welches nicht nur das Label-Debüt für ihr neues, gleichfalls urdeutsches Label Progressive Promotion Records, sondern auch das Debüt von Jimmy Keegan am Traumhaus-Schlagzeug ist - der US-Amerikaner verlieh sonst u.a. Spock's Beard oder Santana den nötigen Drive. Wer mit den von Alexander Weyland gut verständlich gesungenen deutschen Texten klarkommt, entdeckt hinter der Eingangstür "Das Geheimnis I" eine üppig mit Mellotronwänden und appetitlichen Minimoog-Anrichten möblierte Eingangshalle ("Das Vermächtnis"; 27 Minuten), sodann lässt man sich in den schummrig beleuchteten "Wohin der Wind dich trägt"-Salon treiben, erlebt Tobias Hampls unglaubliches Gitarrensolo im Probenkeller "Frei", bis man schließlich den Schlüssel zu Herzog Progbarts letztem Zimmer erhält, "Das Geheimnis II", einer wunderbaren, knapp 13-minütigen Ausarbeitung und Reprise von "I". Keegan trommelt sich und uns um den Verstand, die Band (der etatmäßige Drummer Stefan Hopf steuert übrigens Drum-Programming bei) ist supertight, das Einzige was zum allerhöchsten Glück möglicherweise noch fehlen könnte, sind kongeniale, das toll vernebelte Artwork des Albums aufgreifende Projektionen bei einer Live-Aufführung. Oder in einer Live-Installation. Oder zumindest in einer Multimedia-App zum Album.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2013