CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

James LaBrie - Impermanent resonance
(49:50, InsideOut, 2013)

Als aktuell umtriebigstes Dream Theater Mitglied legt James LaBrie 3 Jahre nach "Static impulse" ein weiteres Soloalbum unter seinem Namen vor. Wieder geht die Post richtig gut ab und vieles erinnert vom Ansatz und der Stilistik an den Vorgänger "Elements of persuasion". Zusammen mit seinem langjährigen Songwriter Partner Matt Guillory setzt man auf kompaktes, direktes Songmaterial, verpackt in einen klanglich aktuellen Anstrich. Soloparts kommen nur sehr vereinzelt und gut dosiert vor, Growls werden selten, aber effektiv eingesetzt, ansonsten liegen die Hauptmerkmale auf hymnische Gesangsführung und einen gesunden Härtegrad. Während bei seiner Stammband jede Menge Raum für spieltechnische Ausschmückungen bleibt, sind die regulären 12 Tracks des aktuellen Soloalbums gänzlich auf LaBrie zugeschnitten. Seine aktuellen Begleitmusiker agieren jedoch keineswegs nur als unauffällige Erfüllungsgehilfen, vielmehr ordnen sich alle Beteiligten gruppendienlich dem Songmaterial unter. Auch wenn bis auf den wuchtigen Opener "Agony" kein Track richtig heraussticht, so gibt es ebenfalls keine echten Ausfälle nach unten zu verzeichnen. Mit dem richtigen Maß an Souveränität und Erfahrung weiß das Duo LaBrie / Guillory eben ganz genau, wie man sich bestens in Szene setzt. Letztendlich ist "Impermanent resonance" die konsequente, überraschungsfreie Fortsetzung der Soloschiene von James LaBrie, die unter dem Projektnamen Mullmuzzler im Jahr 1999 begann und inzwischen drei Alben unter dem eigenen Namen vereint.

Kristian Selm



© Progressive Newsletter 2013