CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

Marten Kantus - Apostle
(48:05, Privatpressung, 2013)

Häufiger als im jährlichen Rhythmus serviert uns seit dem Jahre 2003 der Berliner Multiinstrumentalist Marten Kantus seine musikalischen Ideen. So ist "Apostle", inspiriert von Nietzsches "Also sprach Zarathustra", schon seine zwölfte CD-Veröffentlichung. Wer Interesse an seiner überwiegend ruhigen aber abwechslungsreichen Musik hat, kann die Scheibe zum Nulltarif beim Künstler ordern. Im Stile eines Mike Oldfield bedient Marten eine Vielzahl von Instrumenten selber. So hört man neben dem Konzertpiano, vielen Tasteninstrumenten, Gitarren und Bass unter anderem Violine, Cello, Klarinette, Saxophon, Flöte, Akkordeon, Xylophon und sogar Schlagzeug und diverse andere Schlaginstrumente. Anhand der unterschiedlichsten Instrumente lässt sich auch die Vielfältigkeit der Musik auf "Apostle" erahnen. So wandelt der Künstler über 48 Minuten zwischen symphonischer Klassik, Kammermusik, Soundtrack-Musik, Folk, Jazz und Symphonischem Prog. Auch auf seiner 2013er Veröffentlichung schafft es Marten Kantus wiederum, ein melodisches aber auch abwechslungsreiches Werk zu inszenieren. Und wer es nicht weiß, würde auf der CD wohl eine Mehrzahl an Musikern vermuten, und nicht nur einen Multiinstrumentalisten. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich mit dem Besitz mehrerer Kantus-CDs nicht mehr die Besonderheiten der jeweiligen Veröffentlichung nachvollziehen kann. Irgendwie sind sie alle nett und schön, aber die nachhaltigen Erinnerungen verblassen bei der Flut an Outputs. Für Kantus-Neueinsteiger mit einer Vorliebe zur symphonischen Klassik und Künstlern wie Mike Oldfield und Anthony Phillips ist "Apostle" allerdings eine Empfehlung wert.

Wolfram Ehrhardt



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