CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

The Green Violinist - More thrill & never ending blessing
(45:14, Galileo Records, 2013)

Die Gefühle, die Silver Mount Zion's "13 angels standing guard 'round the side of your bad" und Marc Chagall's "Der grüne Geiger" auslösten, die Kombination von Musik und bildender Kunst waren für Vincent Dufresne die Initialzündung seines Projekts The Green Violinist. Zusammen mit Musikern seiner ehemaligen Band Sioban hat der belgische Multi-Instrumentalist mit "More thrill & never ending blessing" ein Album vorgelegt, das auf große Emotionen und hochmelodischen Alternative Rock mit deutlichem Sinfonik / Neo Prog Einschlag und etwas Elektronik setzt. Die sieben Songs auf "More thrill & never ending blessing" verzichten aus ausgiebige Solopassagen, sondern prägend sind neben dem angenehmen Gesang des Hauptprotagonisten, direkte, schnörkellose Melodieführung und stimmungsvoller Dynamikaufbau. Das kann wie bei "Shy people" mal nach eher simplem Alternative Rock klingen oder wie bei "Velvet road" langsam gesteigert, bombastisch emotional ausbrechen. Als Verbindung steht das über 13-minütige "Do worry be sad", da es trotz inhaltlicher Brüche und Wechsel zwischen Direktheit und Atmosphäre ausgerichtet ist. Ein überaus harmonisches Album, das in erster Linie durch seine Verträumtheit und direkte Melodietrunkenheit funktioniert.

Kristian Selm



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