CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

Elora - Crash
(57:58, Progressive Promotion Records, 2013)

"New Art Rock" aus Frankreich, der Grande Nation, die gleichgeschlechtliche Ehen früher als die NSA-USA legalisiert haben. So fetzig und farbenfroh ist auch die Musik von Elora. Das Sextett aus Marseille fühlt sich sowohl von den Siebzigern (Genesis, Magma) als auch von der Moderne (Porcupine Tree, Riverside und - noch am ehesten nachvollziehbar - Lazuli) inspiriert. Der Gesang stammt von Damien Dahan und von Anastasia Moussail - die klare, ein wenig kühle Stimme der Letztgenannten sorgt für ein paar Erinnerungen an die ansonsten wenig vergleichbaren Pure Reason Revolution. Wenig vergleichbar, weil Damien mehr Gesangsanteile als seine Partnerin hat und weil Elora häufig rockiger unterwegs sind (z.B. beim flotten "Elle Espère"). Bei einem ruhigen Stück wie "Espoir Part 2" oder beim länglichen "En paix" liegen die Assoziation eher zwischen Paatos und Lampshade. Das noch: Jean-Vincent Fillipini ist ein auffallend versierter und vielseitiger Bassist mit ganz eigenem Ton. Insgesamt ist das Langspiel-Debüt der seit 2004 existierenden Formation abwechslungsreich und dynamisch geraten. Kein Wunder also, dass es ihnen Einladungen zu gleich vier Festivals eingebracht hat: Prog Sud, Crescendo, Veruno Prog und das von ihrem deutschen Label veranstaltete Progressive Promotion Festival (13.-14.09.13).

Klaus Reckert



© Progressive Newsletter 2013