CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

Tohpati Bertiga - Riot
(60:08, Moonjune Records, 2012)

Tohpati ist eines von mehreren musikalischen Vehikeln von Wundergitarrist Tohpati Ario Hutomo und eine weitere der indonesischen Entdeckungen des geschmackssicheren Moonjune-Labels. Er zählt McLaughlin, Holdsworth und Metheny zu seinen Vorbildern, man hört aber auch Jeff Beck bzw. Oz Noy, ein wenig Fripp und eine fetzigere Version von Terje Rypdal. Mit Indro Hardjodikoro (bss) und Adityo Wibowo zum Trio Tohpati Bertiga verstärkt wurde live im Studio der Erstling Riot eingedost. Der Rhythmus vom Opener "Upload" ist unbarmherzig treibend, das melodische I feel great bietet eine willkommene Verschnaufpause bis die Läufe von "Riot" verraten, warum Tohpati zum besten Gitarristen Indonesiens gewählt wurde. Filigranes Splitterspiel herrscht im "Middle East" vor, während der Flitzefinger auf "Pay attention" mit einer klassischen Jazzgitarre à la Larry Coryell und Spannmann Indro erst mit einem Walking Bass und dann mit ausgefuchsten Soli überrascht. Das "Rock camp" ist da im Vergleich schon fast simpel gestrickt. "Lost in space" lässt es schwebend und ruhig angehen und "Bertiga" schließlich ist wieder sehr frei und funky.

Klaus Reckert



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