CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)
Raimundo Rodulfo - Open mind
(78:58, Privatpressung, 2013)
Vollbepackt mit 12 Songs schrammt das aktuelle Werk des Gitarristen die 80-Minuten Marke. Rodulfo, gebürtiger Venezuelaner, der jetzt in den USA lebt, bedient neben diversen elektrischen und akustischen Gitarren (u.a. auch Mandoline und Lute) auch Bass, Tasteninstrumente, Perkussion und ... er singt, und zwar in Englisch. Unterstützt wird er von Schlagzeuger Gerardo Ubieda (manchen vielleicht noch von der exzellenten Progband Tempano her bekannt), Pablo Gil (Saxophon), Mariana Carreras (Geigen), Elis Regina Ramos (Cello), Ismael Vergara (Klarinette, Flöte) sowie Channing Dodson (Dudelsack). Auffallend ist der sehr hohe Gesangsanteil, den ich in dem Maße noch nicht von Rodulfo Alben her kannte. Überzeugen können mich die Gesangsparts nicht, aber immerhin fallen sie auch nicht negativ ins Gewicht. Aber es hätte für meinen Geschmack etwas weniger Gesang sein dürfen. Hauptsächlich bewegt man sich zwischen den Bereichen Symphonic Rock und akustischem Folk. Manche Parts erinnern mich glatt an ältere Amazing Blondel Alben. Die Einsätze an den Tasteninstrumenten und elektronische Spielereien sind nur sporadisch, stattdessen lockern Geige, Cello und Flöte die Songs immer wieder mal auf. Doch hauptsächlich hat Rodulfo das Sagen (bzw. Singen), denn er soliert immer wieder mal an den elektrischen oder akustischen Gitarren. Insgesamt vielleicht etwas zu lang geraten, aber mit einigen guten Ansätzen.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013