CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)

Oxhuitza - Oxkuitza
(36:57, Mirror Records, 2013)

Es steht nicht immer Fabio Zuffanti drauf, wo (in welcher Dosis auch immer) Fabio Zuffanti drinsteckt. Bis auf seine Soloprojekte, muss man eben wissen, dass der italienische Tausendsassa (u.a. Finisterre, Höstsonaten, La Maschera Di Cera, Project Merlin) mal wieder seine Finger im Spiel hatte. Oxhuitza nennt sich das Anfang 2011 ins Leben gerufene Projekt des Gitarristen und Komponisten Luca Bassignani, der in rein instrumentaler Viererbesetzung und mit der beratenden Unterstützung von Fabio Zuffanti das titellose Debüt einspielte. Man agiert eindeutig im progressiven 70er Jahre Fahrwasser, was sich sowohl in den verwendeten Sounds (vor allem natürlich bei den Keyboards mit Orgel und Mellotronklängen), als auch im expressiven und verschachtelten Kompositionsstil widerspiegelt. Eine gute Schippe klassischer Hard Rock, diverse Flötentöne und etwas Psychedelic Rock verfeinern den italienischen Retro Trip. Über weite Strecken ist das Endresultat als durchaus gelungen und stimmig zu bezeichnen, mitunter sorgen jedoch einige arg holprige und unfertig wirkende Übergänge für keineswegs angenehm anzuhörende Wendungen. Bleibt jedoch alles in einem noch vertretbaren Rahmen, so dass das Album im Gesamteindruck als positiv zu bewerten ist. Die Stärken liegen dabei vor allem in den düsteren, ausdrucksvollen Passagen mit cineastischer, Goblin-artiger Mystik. Logischerweise hat es reine Instrumentalmusik nochmals etwas schwerer, nachhaltig in Erinnerung zu bleiben, so dass die Musik von Oxhuitza hauptsächlich durch Energie, flottes Tempo und spannende Instrumentalinteraktionen punktet. Ordentlich und gut.

Kristian Selm



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