CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
October Tree - The fairy's wing
(46:49, Canvas Productions, 2012)
October Tree - ein neuer Name aus der amerikanischen Progszene. Gegründet wurde die Band - das hat man ja auch nicht so oft - von einem Ehepaar, nämlich Greg und Tammy Lounsberry, die auch entscheidend den Sound der Band prägen. Die zugrundegelegte Geschichte wie auch der größte Teil der Kompositionen stammen aus Gregs Feder. Er ist für die meisten Gitarrenparts, aber auch diverse Tasteninstrumente zuständig, während seine Gattin die meisten Gesangsauftritte übernimmt. Ihre Stimme war für mich anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, aber mittlerweile kann ich damit ganz gut leben. Gelegentlich übernimmt auch Greg mal den Leadgesang, was recht gut ins Gesamtkonzept passt. Die Musik ist sehr melodiös und bietet eine schöne Mischung aus folkig-angehauchten und symphonisch angelegten Kompositionen. Das erinnert von der Gitarrenarbeit her auch mal an Pink Floyd, insgesamt mag Musik im Stile von Cirrus Bay als Anhaltspunkt herhalten. Unterstützung findet das Paar noch durch einige Gastmusiker an Bass, Schlagzeug und weiteren Tasteninstrumenten - u.a. ist übrigens auch Sohn Daniel Lounsberry beteiligt. Auch wenn manches vielleicht ein wenig unspektakulär erscheinen mag, so kann ich diesem Album doch viel Gutes abgewinnen, da die Amerikaner viele schöne Melodien und Arrangements im Gepäck haben. Speziell das abschließende "Epiphanies" mit schönem Mellotron-Intro kann mich durchaus überzeugen, es erinnert mich ein wenig an neuere Kaipa. Ordentliches Album, das mir das Gefühl gibt, dass sich die Band durchaus noch steigern kann und da noch einiges Schönes für die Zukunft erwartet werden kann.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013