CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Maze Of Time - Masquerade show
(51:44, Art Performance Productions, 2012)
Auf Ihrem dritten Album haken die Schweden den Neo Prog und Retro Prog fast völlig ab - und servieren eine relative harte, gitarrenbetonte Kost zwischen Prog Metal und Hard Rock. Die 10 Songs erhalten dadurch eine recht dynamisch-wuchtige Erdung, wobei das Gespür für Melodie und Songdienlichkeit nie verloren geht. Das Spiel der Musiker ist dabei meist kontrolliert. Rasante oder entfesselte spielerische Momente gibt es quasi nicht. Dafür setzen Maze of Time auf markante Riffs oder Refrains mit gelegentlichem Ohrwurm-Charakter, sowie sporadisch einsetzende Rhythmus- und Tempowechsel. Die Gitarre dominiert eindeutig das Geschehen, die Keyboards stehen mehr im Hintergrund und untermalen das Ganze mit einem meist zarten Synthesizer-Klangteppich. Nur selten sind typisch ausufernde Neo- oder Retro Prog Tastenlinien zu erkennen. Sänger Jesper Landén überzeugt mit hohem, melodischem Gesang. Lediglich bei den lauteren und rockigeren Passagen verfällt seine angenehme Stimmlage etwas. Positiv überrascht hat mich zudem der oft mehrstimmig, fugenartig versetzte Gesang im Hintergrund. Und auch am wuchtigen, sowie quirligen Schlagzeugspiel gibt es nichts auszusetzen. Und dennoch kann mich die Musik der Schweden nicht wirklich vom Hocker reisen, irgendetwas fehlt. Zumindest bei mir!
Andreas Kiefer
© Progressive Newsletter 2013