CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Aphodyl - Magnet
(55:29, Aphodyl Eigenvertrieb, 2012)
Aus namensrechtlichen Gründen nennt sich die Gruppe seit April 2010 Aphodyl. Auf der Homepage www.aphodyl.de kann man aber auch Alben unter ihrem Namen von 2002 erwerben, da wurde nämlich das 30-minütige Album "ex cry out" veröffentlicht. Dies ist auch der Name einer Ex-Band. 2011 kam dann "Hypnotic" mit 43 Minuten Spieldauer auf den Markt, genauso wie der Livemitschnitt "Rock unter Palmen", mit 52 Minuten für ein Livealbum recht kurz. 2012 wurde dann "Magnet" herausgebracht. Es geht aber ja heuer um eben dieses Album "Magnet". So könnte auch ein Hardrock-Konzert beginnen. Headbanger- Rhythmus mit Bass, Gitarre und Schlagzeug. Es setzt (leider) kurz eine Stimme aus der Blechbüchse ein. Danach jammt es auf dem titelgebenden Stück zusammen ganze 18:50 Minuten. "Fly" ist mit 11:50 Minuten der Shorttrack. Ich verstehe irgendwann "all flying horses out of control". Kleine Anfrage an Aphodyl: ich weiß nicht was ihr nehmt, aber kann ich das mal probieren? Hier passt die Vorstellung der Band rein. Biene spielt Keyboard und Drums, Holger Drums, Gitarre und Vocals, Arno zupft den Bass und André spielt die Gitarre. "Time" ist mit knapp unter 25 Minuten der letzte Track. Text und Stimme erinnern mich an die 80er Jahre zur NDW Zeit. Allerdings galten damals auch City als NDW und das waren sie wahrlich nie. Ich erkenne in "Time" allerdings Parallelen. Wer Led Zeppelin mag, auf die Echoes-Phase von Pink Floyd steht und sich für Rare Earth begeistert, hat eine neue Lieblingsgruppe aus Berlin. Aber bitte nicht missverstehen, ich spreche nicht von einer Kopierband. Der Musik würde eine im Vordergrund platzierte Frontstimme gut stehen. Aphodyl haben sich für eine verzerrte Stimme entschieden. Das ist selbstverständlich ihre eigene künstlerische Freiheit. Diese CD hat alles, was gute Mucke ausmacht. Beat, Headbangerpassagen, träumerische Sequenzen und fette Rockteile mit ganz viel Kreativität. Für mich eine richtig gute Entdeckung.
Klaus Bornemann
© Progressive Newsletter 2013