CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Manning - Akoustik
(59:36, F2 Music, 2012)
Nach 12 Alben war es für Guy Manning mal an der Zeit, ein Live-Album einzuspielen. Und zwar sollte es ein Akustik-Gig sein, der letztendlich auf Silberling verewigt werden sollte. In großer Besetzung - unter anderem mit 4 Gitarristen - arbeitet sich die Band auf den präsentierten 12 Songs durch sämtliche Schaffensphasen des Herrn Manning. Das ist zwar nicht unbedingt spektakulär, aber doch insgesamt einigermaßen unterhaltsam. Wo Manning drauf steht, ist im Zweifel auch Mannings Stimme drin. Und diese Stimme wird ja meistens als Schwachpunkt seiner Alben ausgemacht. Auf diesem Album stehen mehr die Songs als die progressiven Instrumentalausarbeitungen im Vordergrund, und so bekommt Mannings Stimme noch mehr Gewicht. Wer bisherige Manning-Alben aufgrund seiner Gesangsleistungen schon abgelehnt hat, wird sicherlich auch auf dieses Werk verzichten. Doch wenn man mit seinen Darbietungen klarkommt, wird man auch an der Live-Aufführung Gefallen finden können, da der Gesang hier in gewohnter Weise stattfindet. Es wird bei manchen Songs deutlich, dass die Gesangsmelodien bisweilen durchaus gelungen sind, einige Songs entwickeln gewissen Wiedererkennungswert. Ordentliche Leistung, doch aus Sicht des Prog-Fans ist sicherlich eher das letzte Studioalbum zu empfehlen, denn für "Akoustik" gilt: kann Spuren von Prog enthalten, mehr aber auch nicht.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013