CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)

Kermit - Autoficción
(59:45, Pinmusik, 2012)

Kermit ist... ja, genau. Doch außer Miss Piggys grünem Lover nennt sich auch noch ein Jazz- / Post- / Prog-Rock-Kollektiv aus dem spanischen Malaga so. Deren Debüt-Album "Autoficción" begeistert schon beim ersten Stück mit einer so noch nicht gehörten Mischung aus Hörspiel-Perkussion, Wall of Noise-Rhythmus- und eleganten Lead-Gitarren, einem dem Jazz entsprungenen finalen Basslauf sowie vor allem der gleich mehrfach überraschenden Dynamik. Das ebenso spannend aussehende Label (Pinmusik.de: u.a. Crimson Mourn, Gravity's End, Onde Sphérique, Toc.Sin, Uma Totoro) souffliert u.a. diese Einflüsse: "Afghan Whigs, At The Drive-In, Miles Davis, King Crimson, Mogwai, Pink Floyd, Portishead, Radiohead, Sonic Youth." Außer den großen Schotten hört unsereiner die alle nicht, dafür aber Isis, The Ocean, Oceansize, Pg.Lost (deren Talent für Steigerung sie teilen). Oder auch eine weniger wütende Neurosis-Ausgabe - vielleicht mit Steve Tibbets an der Gastgitarre. Ein Stück wie "Cocaine" enthält das Beste von all dem. Beeindruckt - in der richtigen Stimmung! - eine volle Stunde lang.

Klaus Reckert



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