CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)

Stefan Erbe - emotiodeSIGN
(69:09, Privatpressung, 2012)

Der Name Stefan Erbe fällt nicht zum ersten Mal in diesem Magazin. Im Sommer 2010 wurde bereits das Album "tagWandler" vorgestellt. Das vorliegende neue Werk des Hagener Klangästheten ist nun eine Fortsetzung der Art Musik, die er schon auf "tagWandler" präsentierte. Dies ist definitiv kein müder Tangerine Dream Abklatsch oder Schulze-Klon, dies ist vielmehr sehr eigenständige elektronische Musik. Man merkt einigen Titeln an, dass sie offenbar am Klavier entstanden sind. Einige ruhige, beinahe schon verträumt-romantische Nummern mit bisweilen hypnotisierender Wirkung können mich regelrecht begeistern, wie z.B. das wunderschöne "Sekunden am Meer" oder "Emotional". Doch genauso gut kommen die Up-Tempo Nummern an, denn die programmierte Rhythmik nervt keineswegs, sondern passt glänzend zu den begleitenden Synthesizer-Melodien. Erbe weiß die verschiedenen Stimmungen und Ausrichtungen zu einem wunderbaren homogenen Ganzen zu vereinigen, da passt einfach alles hervorragend zusammen. Und dass der Sound exzellent ist, versteht sich beinahe von selbst. Tolles Elektronik-Album, bei dem der Faktor Melodie eine wesentliche Rolle spielt.

Jürgen Meurer



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