CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Colin Edwin & Jon Durrant - Burnt belief
(58:37, Privatpressung, 2012)
Auch wenn die gemeinsamen Aktivitäten bei Porcupine Tree seit einiger Zeit ruhen, so legen die Musiker der Band ihre Kreativität keineswegs auf Eis. Nachdem seine Kollegen bereits mit eigenem Material bzw. bei diversen Projekten für Aufmerksamkeit sorgten, legt nun auch Porcupine Tree Bassist Colin Edwin nach. Er tat sich mit dem Gitarristen und Komponisten Jon Durrant zusammen, um ein modernes, rein instrumentales Art Rock / Ambient Album einzuspielen. Als gleichberechtigte Partner - im Gegensatz zur Begleitrolle die Colin Edwin auf Jon Durrant's Soloalbum "Dance of the shadow planets" einnahm - entstanden aus der gemeinsamen Zusammenarbeit schwebende, rhythmusgetriebene Soundexkursionen mit fließender Saitenarbeit. Untermalt von elektronisch geprägten Taktmustern, steuert Colin Edwin seine weiche Bassarbeit als Fundament bei, während Jon Durrant vor allem fließende, euphorische Melodielinie einstreut. Das Duo lebt sich zwischen Soundscapes und cineastischen Momenten aus, beweist aber ebenso ein Gespür für crimsoneske Sperrigkeit auf der einen, sowie melodische Harmonien auf der anderen Seite. Hinzu kommt noch World Music Flair, das den ausführlichen Songs eine leicht orientalische bzw. exotische Note verleiht, womit "Burnt belief" vor allem als ein musikalisches Abenteuer für den Kopf, eine Reise in eigene Traumwelten überzeugen kann.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2013