CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Shadowlight - Twilight canvas
(57:35, Privatpressung, 2012)
Shadowlight ist ein neuer Name in der britischen Progszene - und zwar ein Name, den man sich durchaus merken sollte. So man denn Fan der Neo Prog-Ausrichtung ist, denn genau dieses Feld wird von dem Quartett beackert. Gegründet wurde die Band von Gitarrist / Sänger James Hodkinson und Keyboarder Mark Wilson, die sich schon seit den 90ern kannten und sich 2009 entschlossen, eine Band zu gründen, um ihre musikalischen Ideen umzusetzen. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, sofern man jetzt nicht schrägen Avantgarde-Prog oder harten Prog Metal erwartet. Denn der Vierer ist äußerst melodiebetont unterwegs. Sie setzen eben nicht auf Spektakel, sondern auf den Melodie-Faktor. Es geht nicht um Hochgeschwindigkeitssoli und permanente Rhythmuswechsel und Stilbrüche, sondern um geschmackvoll arrangierten, harmonischen Neo Prog mit Wohlfühl-Atmosphäre. Jeder Song bietet fein arrangierte Gesangsparts, wobei sie gerade im Bereich des übereinander gelegten Harmonie-Gesangs punkten können. Einziges Manko für meinen Geschmack: gelegentlich werden die Refrains einen Tick zu häufig wiederholt. Die Keyboards sorgen auf sehr angenehme Weise für das symphonische Grundgerüst, während die Gitarre sich auf den ersten Blick unspektakulär einbringt, doch mit der Zeit wird deutlich, dass eben auch das Gitarrenspiel perfekt in den von der Band gewählten Sound passt. Und in einem Song wie "Different light" zeigen sie durchaus in Ansätzen, dass es auch mal eine Spur härter werden kann. Für den Fan des melodischen Neo Progs sicherlich eine Überlegung wert.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013