CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)
Qoph - Freaks
(43:22, Transubstans Records, 2012)
Drei Alben in 12 Jahren, als emsige Workaholics kann man Qoph sicherlich nicht gerade bezeichnen. 8 Jahre seit dem letzten Album "Pyrola", da ist selbst die Promoabteilung von Transubstans Records nicht mehr ganz auf dem Laufenden und bewirbt dieses Album als "Stoner / Doom Metal". Okay, der Opener "Heart & sorrows" klingt verdächtig nach Soundgarden, aber anschließend folgt eine etwas verschrobene, verrückte Art von Psychedelic und Hard Rock, der trotzdem der retro-progressiven Vergangenheit der Band Tribut zollt. Mit einem düsteren Unterton und etwas freakig - passend zum Albumnamen - wird die erdige, fuzzige Gitarrenarbeit unterstützt, über allem thront der leidenschaftliche Gesang von Rustan Geschwind. Das Quartett verzichtet bei diesem Album auf Gastbeiträge an den Keyboards, dafür darf Karl Asp bei zwei Titeln kräftig ins Saxophon tröten. Das treibende Material der Schweden hat immer etwas Unberechenbares, sich emotional Überschlagendes. Mal überraschen einen fast schon poppige Melodien in bester The Doors Manier, dann wird mit den Rückkopplungen eine Spur zu großzügig umgegangen. Zuvorderst können die Schweden jedoch mit powervoller Dynamik und spannenden instrumentalen Interaktionen glänzen. Hier wurden Emotionen perfekt und mit der nötigen Energie in Musik eingedampft. Auch wenn sich Qoph auf ihrem dritten Album wiederum neu ausgerichtet haben, sie eine Spur härter geworden sind, so ist "Freaks" eine logische Fortführung der eigenen Historie. Neben dem digitalen Format ist dieses Album ebenfalls als normale bzw. farbige Vinylausgabe in limitierter Auflage erhältlich.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2013