CD Kritik Progressive Newsletter Nr.77 (03/2013)

Art Of Infinity - Raumwerk
(55:40, BSC Music, 2012)

Das ist wohl kaum ein Zufall, dass eine offensichtliche Inspirationsquelle für dieses Album zumindest teilweise im Albumtitel steckt: Kraftwerk. Gleich der Opener "Raum und Zeit" zeigt geradezu mustergültig eine offensichtliche Verbundenheit mit den Elektronik-Pionieren, die ja momentan wieder angesagt zu sein scheinen. Diese Art der Verknüpfung elektronischer Musik mit gesprochenen deutschen Texten ist überhaupt ein wesentliches Erkennungsmerkmal des mittlerweile vierten Werkes des Duos Sudler-Mainz und Rentsch. Gelegentlich haben diese Passagen zwar etwas Triviales an sich, aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran, und die Songs haben zum Teil in der Tat die Eigenschaft, sich in die Gehörgänge einzugraben. Sehr stark sind einige von Keyboardflächen getragene Instrumentalstücke. Wie bereits von den Vorgängeralben bekannt, werden Art of Infinity wieder von vielen Gastmusikern unterstützt, u.a. erneut von Alquimia, Klaus Heuser, der einen starken Auftritt auf dem längsten Stück des Albums, dem tollen 13-minütigen "zur zweiten Welt", hat oder Thomas Kagermann, der mit seinem Geigenspiel den vorzüglichen Titel "Glasufo" verfeinert. Erneut eine bemerkenswerte Produktion der beiden Thorstens.

Jürgen Meurer



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