CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Magnum - On the 13th day
(57:20, Steamhammer, 2012)

Wirkliche Überraschungen erwartet niemand mehr von Magnum. Und so liefert die Band in schöner Regelmäßigkeit ihre Alben ab und diese funktionieren seit längerer Zeit nach der gleichen Formel. Vorbei sind die Zeiten von ausgiebigen sinfonischen Ausschmückungen und Bombast Rock mit Attitüde wie noch Ende der 70er, Anfang der 80er, der kommerziell erfolgreichsten Zeit der Briten. Dafür hat man sein Glück immer mehr im wuchtigen, melodischen Hard Rock gefunden und nach einigen stilistischen Irrungen und Wirrungen in den 90ern und der zwischenzeitlichen Bandauflösung, ist man seit mehr als einem Jahrzehnt wieder auf der qualitativen Erfolgsspur. Überaus unterhaltsame und mitreißende Konzerte liefern Magnum immer noch ab und immer wieder finden sich diverse aktuellere Titel in ihrer Setlist. So wird es auch dem Material von "On the 13th day" ergehen. Es ist gut und überzeugend eingespielt und produziert, hat einen guten melodischen Punch und wandelt gekonnt zwischen Mainstream Hard Rock, AOR und rockiger Gelassenheit. Selbst die moderat eingewobenen Balladenmomente überzeugen ohne Peinlichkeiten. Dennoch: die Klassiker der Vergangenheit sind immer noch von einem ganz anderen Kaliber, eben doch noch gelungener und packender. Überraschungsfrei, irgendwie anachronistisch, aber trotzdem routiniert gut. "On the 13th day" ist ein typisches Magnumalbum, an dem man sich als Fan erfreuen kann.

Kristian Selm



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