CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)
Lalle Larsson's Weaveworld - Nightscapes
(69:17, Reingold Records, 2012)
Bei seinem kurzen Auftritt im Vorprogramm der aktuellen Flower Kings Tour präsentierte Keyboarder Lalle Larsson bereits ein paar nur am Piano vorgetragene Ausschnitte aus seinem aktuellen Studioalbum. Doch konnten diese Kurzfassungen nur sehr schwer ein wahres Bild von den ausgetüftelten und schwungvollen Arrangements widerspiegeln, die Lalle Larsson auf "Nightscapes", dem dritten Teil seiner Weaveworld Trilogie präsentiert. Wie die Vorgänger geht es auch hier im Spannungsfeld zwischen rein instrumentalem, recht quirligen Prog Metal, bombastischem Sinfonic Rock und verspieltem Heavy Jazz Rock / Fusion zur Sache. Zwar nicht ganz so heftig und wuchtig wie der in ebenfalls ähnlichen Gebieten agierende Derek Sherinian, aber dennoch mit ordentlichem Dampf in den Backen und instrumentaler Breitseite. Unterstützt von versierten Begleitmusikern - u.a. Jonas Reingold (Flower Kings, Karmakanic), sowie dem jede Menge Spielraum eingeräumten Gitarrenvirtuosen Richard Hallebeek - ist hier zwar nur wenig Raum zum Atmen und zur Besinnung, trotzdem wird man von der Notenflut nicht komplett erdrückt. Dynamikwechsel und Interaktion zwischen Keyboards und Gitarren halten die Spannung aufrecht. Das konzeptionell als Reise durch die Nacht geprägte Album, wirkt etwas düsterer als die ersten beiden "Weaveworld" Alben, aber trotzdem sind Stimmung und spielerische Raffinesse ähnlich gelagert, fühlt man sich in gewisser Weise zu Hause. Dass Lalle Larsson auch ganz anders kann, beweist er bei der sehr besinnlichen Piano / Gitarrennummer "Nocturne", die diesem beeindruckenden Album eine überaus verträumte Note beschert.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012