CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

House of Not - The walkabout / Part 3.On The madness of crowds
(65:37, FreakStreet Productions, 2012)

19 Songs und 65 Minuten umfasst Part III des seit Anfang an auf 5 Alben angelegten House of Not - Zyklus. Sieben Jahre, wenn ich nicht irre, liegen zwischen "Part II" und dem aktuellen Album. Die auf dem ersten Album noch angestrebten progressiven Klänge sind schon auf "Part II" eher eingängigem Rock gewichen, der liedhafte, hochmelodische und leicht nachvollziehbare Songs präsentiert. Diese Denkart führt auch "III" weiter. Lyrische Balladen, saftige Rocker und instrumental blumiges und schöngeistiges Musizieren mit folkigen Ansätzen und der steten relativen Nähe zu späteren Pink Floyd, partiell zudem zu Eloy zu "Time to turn" - Zeiten fließen elegant und flott ins Ohr. Funk-Rock mit Bläsern und bluesigen Gitarren, Melodic Rock wie aus den späten Siebzigern mit Bluesansatz, Soul, Country, progressive Schnipsel, Pianolyrik, saftiger Poprock - House of Not mögen die ganze Bandbreite der guten, alten Rockmusik. Zusammengehalten werden die Songs durch kurze Intermezzi, in denen auf dunkler Keyboardbasis Brian Erikson die Konzeptstory stets weiter flicht. Eine Menge Gastmusiker waren an der Entstehung des Albums beteiligt, gemeinsam mit den vier Köpfen der Kernband, Brian Erikson (voc, keys, orchestral samples), Ken O'Gorman (g, e-sit, mando g, b, moog), Lou Roppoli (g) und A. Nexter (Texte, Komposition) ist ein eindrucksvolles, und gewiss Mainstream-Rock-Album entstanden, das starke Songs in seiner komplexen Story beinhaltet. 1978 wäre das Album ein erfolgreicher Hit gewesen, weil es den Zeitgeist getroffen hätte, in dem das große Publikum per Medien auf diesen Stil aufmerksam und orientiert worden war. So entstanden Stadien-Bands. "On the madness of crowds" ist ein tolles Rockalbum mit zeitloser Qualität.

Volkmar Mantei



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