CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Heavy Water Experiments - Philosopher Queen
(43:50, Privatpressung, 2012)

Vier Jahre nach ihrem titellosen Debüt kehren die Psychedelic Rocker Heavy Water Experiment wieder auf der Bildfläche zurück. Musikalisch geändert hat sich in dieser Zeit recht wenig. Der riffbetonte, schwer stampfende Psychedelic Rock der Amerikaner kommt mit kompakten Songlängen um die 4 Minuten recht schnell auf den Punkt, trotzdem ist der musikalische Trip gehaltvoll, düster und von einer eigenartigen cineastischen Horrorstimmung durchzogen. Dies hängt vor allem mit dem lautmalerischen, ätherischen weiblichen Backgroundgesang zusammen, der als begleitendes Element das Album wie einen roten Faden durchzieht. "Philosopher Queen" vereint auf 10 Tracks den originalen Sound der End 60er gepaart mit dunkeln Hard Rock Riffs, der zudem fast alle Titel mit ellenlangen Feedbacks bzw. Dauerakkorden enden lässt. Die dröhnende Ekstase bläst unheimlich wuchtig und im verzerrten Dauereinsatz die Gehörgänge frei, hat aber dennoch kompositorische Tiefe, die mal nach überdrehten Horror Soundtrack, mal nach psychedelischer Endzeitstimmung klingt. Dazu passt auch der leicht nasale ausgeprägte Gesangsstil, der zwar nicht durch seine gesangliche Schönheit, sondern vielmehr als stimmiger Gegenpol zur Musik wirkt. Neben der digitalen Auflage ist dieses Album auch stilecht auf Vinyl erhältlich. Mehr Infos dazu auf der Website des in Würzburg ansässigen deutschen Labels: www.stone-stallion-rex.de

Kristian Selm



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