CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)
Eloy Fritsch - Exogenesis
(61:38, Dreaming, 2012)
Eloy Fritsch sollte dem Südamerika-Prog-Experten als Keyboarder der Prog-Band Apocalypse ein Begriff sein. Als Solokünstler hat er auch schon ein paar Alben auf dem Buckel, das aktuelle Werk erschien wieder bei Dreaming, dem Elektronik-Sublabel von Musea. Im Inlet dankt der Künstler folgenden Größen: Vangelis, Jean Michel Jarre, Rick Wakeman und Isao Tomita. Stellt sich also die Frage: was bietet "Exogenesis" nun wohl? Handelt es sich um ein Elektronikalbum oder um ein typisches Keyboard-Bombast-Soloalbum eines Prog-Keyboarders? Nach einem Hördurchlauf wird klar: es geht eher um Ersteres. Gleich der Opener erinnert schwer an Vangelis, und im späteren Verlauf klingt immer wieder mal auch Jarre durch, während "The ice sea of Enceladus" eindeutig Tomita-inspiriert ist. Es geht hier nicht um die Zurschaustellung seiner Fähigkeiten an den Keyboards, sondern dies ist ein authentisches Elektronik-Album geworden, auf dem nicht lang und breit Atmosphären aufgebaut werden. Stattdessen wurde bei den 13 Titeln auf den Punkt komponiert. Kräftige Nummern sind ebenso vertreten wie seichtere Ausflüge. Nicht gerade innovativ, aber insgesamt doch ein sehr ordentliches, melodiöses Elektronik-Wohlfühlalbum, das Fans genannter Musiker guten Gewissens empfohlen werden kann.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012