CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Frequency Drift - Laid to rest
(69:47, Gentle Art Of Music, 2012)

Großartig ausgeruht habe sie sich ja nicht, die Damen und Herren um Keyboarder Andreas Hack - denn ihr letztes Album "Ghosts" ist ja eigentlich noch recht frisch. Einen Schnellschuss muss man aber jetzt nicht befürchten - ganz im Gegenteil. Das aktuelle Album scheint mir ihr bisher ausgereiftestes Werk zu sein. Frequency Drift bieten auf ihrem mittlerweile schon vierten Output edlen Art-Pop / Rock, der nicht einfach in irgendeine Schublade zu stecken ist. Sehr ambitioniert und schon recht routiniert gehen sie dieses neue Werk an. Da wird nichts zig-fach übereinandergelegt und im Bombast erstickt, sondern mit viel Wert auf Detailarbeit und teils sogar eher zurückhaltend instrumentiert vorgegangen. Es gibt keine eindeutig definierte Hauptrolle, sondern alles steht gleichberechtigt gegenüber, wobei erfreulicherweise auch der Gesang (Antje Auer) gut besetzt wird und hier eine wichtige - und durchaus positiv besetzte - Rolle spielt. Harfe und Geige sind mittlerweile feste Bestandteile der Musik des auf Septett-Größe angewachsenen Projekts. Gastmusiker steuern weitere klangliche Farbtupfer wie Gemshorn oder Klarinette bei. Einige Passagen haben einen starken orientalischen Touch - etwas, das mir prinzipiell gar nicht zusagt. Aber im Gesamtkontext funktioniert auch dies bei Frequency Drift. Interessante Scheibe einer viel versprechenden Band! Garantiert keine Prog-Einheitsware.

Jürgen Meurer



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