CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)

Elf Project - The great divide
(43:00, 10T Records, 2012)

Bei der aus dem New Yorker Großraum kommenden Formation Elf Project wurde der schmale Grat zwischen Inspiration und plattem Kopieren dummerweise zu weit überschritten. "The great divide" ist eindeutig und überaus offensichtlich von Rush, während deren Phase der frühen 80er, inspiriert. Zwar erinnert der Sänger / Bassist / Keyboarder von der Tonlage keineswegs an Geddy Lee, aber ansonsten lebt das amerikanische Trio die Beeinflussung doch sehr, sehr offensichtlich aus. Großes Manko dabei: die zehn Songs sind wesentlich straighter, weitaus weniger vielschichtig ausgefallen und können vor allem spielerisch und kompositorisch niemals an den Dreier aus Toronto heranreichen. Hinzu kommt eine Produktion, die zwar ordentlich ist, aber vom Sound und der Prägnanz mehr an die 90er erinnert und somit auch klanglich einige Abstriche zu machen sind. Kurz und gut: hier wurde einfach auf jegliche Originalität komplett verzichtet, aber eben auch das Vorbild nur leidlich ordentlich kopiert. Wie hieß das so schön in der Schule beim Aufsatz: Thema verfehlt!

Kristian Selm



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