CD Kritik Progressive Newsletter Nr.76 (11/2012)
Éclat - L'esprit du cercle
(43:04, Musea, 2012)
Nach längerer Pause - das letzte Studioalbum "Le cri de la terre" erschien bereits 2002 - melden sich Éclat zurück. Die Band aus Marseille kann auf eine recht lange Geschichte zurückblicken, die bis in die späten 80er reicht. Seit fast der gesamten Zeit waren Éclat ein fester Bestandteil der Musea Familie, da immer ein Ziel des französischen Labels war und auch immer noch ist, die einheimischen Bands zu unterstützen. "L'esprit du cercle" ist in gewisser Weise ein typisches Éclat Album, das mit dem typischen, bekannten Sound der Band aufwartet, der irgendwo zwischen weicher Sinfonik und sachtem Jazz Rock tendiert. Leider konnte sich die Band niemals von der Rolle des Geheimtipps befreien, was augenscheinlich daran liegt, dass Éclat vielfach instrumental agieren - auf dem aktuellen Werk verzichtet man übrigens komplett auf Gesang. Man setzt weniger auf Virtuosität, denn auf banddienliche, atmosphärische Arrangements. Das erscheint erst einmal weniger spektakulär. Trotzdem funktionieren die Franzosen aber genau dadurch und ihre fließenden, spannenden Arrangements mit den Soli am genau richtigen Platz entfalten genau deshalb ihre prägnante Eleganz. Diese Art luftige, aber trotzdem griffige Kompositionstechnik bekommt man ebenfalls auf "L'esprit du cercle" zu hören. Die neun Songs werden in erster Linie von den flirrenden Gitarrenläufen von Alain Chiarazzo bestimmt, während die Keyboards eher zurückhaltend Verwendung finden. Gerade der immer hochmelodische Charakter von Éclat macht das Zurechtfinden recht einfach, wie trotz augenscheinlicher Klasse, wohl einmal mehr ebenfalls dieses Album leider nur ein gut gemeinter Geheimtipp bleiben wird. Daran ändert auch nichts, dass das interessante Artwork vom ehemaligen Genesis Covergestalter Paul Whitehead stammt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012